Umweltfreundliche Putzmittel: Vier Mittel reichen für den Hausputz

Stand:
Warum chemische Keulen und Keimkiller für einen sauberen Haushalt nicht nötig sind.
Diverse bunte Putzmittel, Haushaltsreiniger, Bürsten, Schwämme und Tücher

Das Wichtigste in Kürze:

  • Um eine Wohnung sauber und hygienisch zu halten, brauchen Sie keine Spezial- oder Desinfektionsmittel.
  • Seife und Allzweckreiniger sind in der Lage, behüllte Viren wie das Coronavirus zu deaktivieren.
  • Aggressive Reinigungsmittel können sogar Umwelt und Gesundheit schaden.
  • Stattdessen genügen vier einfache Reinigungsmittel: neutraler Allzweckreiniger, Scheuerpulver, Essigreiniger oder Zitronensäure sowie Handspülmittel.
On

So viele Putzmittel - welche brauche ich?

In Supermärkten und Drogerien stoßen Verbraucher:innen auf eine überwältigende Flut an Wasch- und Reinigungsmitteln. Superaktivkraft, Extra-Hygiene-Spray oder Chlorkraftkugeln: Einige Reinigungsmittel erwecken den Eindruck, als gehe es beim Putzen um den Kampf gegen gefährliche Mächte. Dabei schaden aggressive Reinigungsmittel Umwelt und Gesundheit. Denn Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel oder Duftstoffe können Allergien auslösen, die Haut oder Atemwege reizen und die Umwelt belasten.

 

Für Sauberkeit zu Hause reichen vier bewährte Putzmittel:
Neutraler Allzweckreiniger geeignet für Fußböden, Fenster und die meisten Oberflächen
Scheuerpulver oder Kratzschwamm geeignet für hartnäckigen Schmutz und Verkrustungen
Essigreiniger oder Zitronensäure geeignet für Kalkablagerungen und Urinstein
Handspülmittel geeignet für Geschirr - kann auch den Allzweckreiniger ersetzen

 

Achtung: Für kleine Kinder können auch umweltfreundlichere Putzmittel beim Schluck aus der Flasche oder beim Hautkontakt gefährlich werden. Putzmittel sollten deshalb unerreichbar für Kinderhände aufbewahrt werden.

Gute "Putzwerkzeuge"

Wenn Sie das richtige "Putzwerkzeug" wählen, brauchen Sie oft weniger Putzmittel, als auf der Verpackung empfohlen. Benutzen Sie Bürsten, Mikrofasertücher oder Edelstahlschwämme, um Schmutz zu entfernen. Bei glänzenden, polierten oder beschichteten Oberflächen - wie Plexiglas, Kunststoffen oder Marmor - sollten Sie jedoch nur weiche Lappen benutzen. Selbst einige Mikrofasertücher können hier zu hart sein. Achten Sie daher auf die Angaben des Herstellers und probieren Sie es im Zweifelsfall vorsichtig an einer unauffälligen Stelle aus.

Für Fenster und Spiegel reichen Wasser, Abzieher und ein trockenes, sauberes Mikrofasertuch zum Nachpolieren aus - dann strahlen sie wieder in streifenfreiem Glanz. Putzmittel im Wasser führen häufig nur zu Streifen und Schlieren auf der Glasscheibe. Bei fettigen Verschmutzungen auf Fenstern und Spiegeln also lieber nur einen kleinen Spritzer Allzweckreiniger ins Putzwasser zugeben.

Umweltfreundlich Putzen - simple aber effektive Keimkiller

  • Wechseln Sie Putzlappen in der Küche mehrmals pro Woche und waschen Sie diese bei 60°C.
  • Lassen Sie Putzlappen immer gut trocknen.
  • Verwenden Sie jeweils eigene Putzlappen für unterschiedliche Bereiche (z. B. Spülbecken, Böden, Toilette etc.), damit Sie Keime nicht vom Bad in die Küche transportieren.
  • Reinigen Sie auch Orte, die oft "vergessen" werden in regelmäßigen Abständen mit Wasser und Allzweckreiniger, z. B. den Kühlschrank.
  • Entleeren Sie Abfalleimer häufig und wischen Sie auch diese ab und an aus, damit kein Keim-Paradies entsteht.
  • Wischen Sie Lichtschalter, Türklinken und Handläufe regelmäßig mit Wasser und Allzweckreiniger ab.
  • Lüften Sie regelmäßig, um Sauerstoff in die Wohnung zu lassen und Feuchte- / Schimmelschäden vorzubeugen. Raumsprays und andere so genannte "Lufterfrischer" belasten die Raumluft nur zusätzlich mit Chemikalien.

Desinfektionsmittel

Desinfizierende Mittel gehören in Arztpraxen und Krankenhäuser, aber nur in Ausnahmefällen in private Haushalte – etwa wenn Sie selbst oder ein Familienmitglied ansteckend erkrankt sind. Dann sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob und welches Desinfektionsmittel sinnvoll ist und wie und wo Sie es anwenden sollen. Desinfektionsmittel in Haushaltsreinigern sind oft ohnehin zu niedrig dosiert, um wirklich desinfizierend zu wirken. Die Folge:  Nur empfindliche Bakterien werden unschädlich gemacht und die unerwünschten, widerstandsfähigen Keime nehmen Überhand.

Die Inhaltsstoffe von vielen Desinfektionsmitteln strapazieren die Haut und fördern die Ausbildung von Allergien. Beim Putzen werden nicht nur krankmachende, sondern auch gesundheitlich unbedenkliche Bakterien bekämpft. Letztere brauchen wir jedoch, um unsere Abwehrkräfte zu stärken. Die meisten Desinfektionsmittel sind zudem nur schwer biologisch abbaubar, da sie auch vor Bakterien in den Kläranlagen nicht Halt machen.

Sitzsack und Gefahrensymbol Gesundheitsgefahr

Online-Schadstoffberatung: Sie fragen, wir antworten

Beantwortete Fragen zu Schadstoffen in Gebäuden, Bauprodukten, Inventar und vielen anderen Produkten – Stellen Sie unseren Expert:innen Ihre Frage!

Telefonberatung in Nordrhein-Westfalen

So erreichen Sie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Unsere Beratungsstellen erreichen Sie per Telefon und E-Mail. Auch über eine zentrale Hotline, das zentrale Kontaktformular auf unserer Internetseite sowie bei Facebook, Instagram und Twitter können Sie uns kontaktieren.
Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.