Das Wichtigste in Kürze:
- Der beste Dünger im Garten ist Humus vom Komposthaufen
- Pflanzenjauche liefert den schnellen Energie-Kick, Mulch wirkt langfristig und schützend
- Torf ist kein Dünger - aber ein Klimakiller
- Fruchtfolge und Gründüngung im Gemüsebeet sorgen für eine optimale Bodennutzung
- Eine Analyse des Gartenbodens verrät den Düngebedarf
Humus aus Kompost ist der perfekte Dünger
Für einen gesunden Garten und leckere Früchte sollten Sie organischen Dünger wie Kompost bevorzugen. Seine Vorteile: Humus gibt seine Nährstoffe lange Zeit ab und enthält alle wichtigen Nährstoffe. Außerdem ist er günstig, denn der Rohstoff kommt direkt aus der Küche: Bananenschalen, Kaffeesatz oder Gemüsereste - je bunter, desto besser für eine hochwertige Komposterde. Eine Ausnahme sind gekochte Speisereste, denn sie locken Ratten an. Mit Grünschnitt wird der Kompost luftig und zu bester Erde. Zwischen sechs und zwölf Monaten braucht der Kompost, bis er im Garten eingesetzt werden kann. Wie aus organischen Küchen- und Gartenabfällen bester Mutterboden wird, lesen Sie hier.
Pflanzen-Düngejauchen für die schnelle Nährstoffversorgung
Brauchen Pflanzen schnell einen Energie-Kick, helfen Brennessel- oder Beinwell-Jauche. Beide Jauchen lassen sich leicht selbst herstellen. Die Brennessel-Jauche bringt Stickstoff in den Boden, während die Beinwell-Jauche die Anreicherung mit Kalium fördert. So lassen sich Mangelerscheinungen beheben, die sich durch vergilbte, hängende Blätter zeigen.
Für die Jauche Blätter und Stängel von Brennessel bzw. Beinwell zerrupfen und mit etwa zehn Teilen Wasser vermengen. Danach in einem Gefäß für circa zwei Wochen an einen sonnigen Platz stellen. Wenn die Jauche nur noch wenige Bläschen bildet, kann sie mit Wasser gestreckt werden (im Verhältnis 1:10) und mit einer Gießkanne über den Boden verteilt werden. Die Brennesseljauche vertreibt zusätzlich Blattläuse oder Spinnmilben. Achtung: Ganz geruchlos tut die Jauche ihren Dienst nicht. Handschuhe sind zu empfehlen.
Beim Düngen gilt es Maß zu halten, denn eine Überversorgung des Bodens mit Nährstoffen führt zu einer Verschmutzung des Grundwassers.
Mulchen sorgt für lange Nährstoffgabe und schützt vor Erosion
Zerkleinerter Hecken- und Grasschnitt oder Laub werden auf dem Boden verteilt und so dem Boden Nährstoffe zugeführt. Das Mulchen hat weitere positive Effekte: Die Feuchtigkeit im Boden bleibt länger erhalten, eine ausgeglichene Bodentemperatur wird erreicht, die Mulchschicht schützt vor starkem Regen und Windböen. Auch Wildkräuter haben weniger Raum zum Wuchern.
Torf ist kein Dünger und schadet dem Klima
Immer noch ist Torf in vielen Blumenerden enthalten. Als Düngemittel kann er nicht verwendet werden, da Torf kaum Nährstoffe enthält. Gärtner machen besser einen großen Bogen um torfhaltige Blumenerde, denn sie ist ein Klimakiller. Der Torfabbau führt zur Vernichtung von Mooren, die das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid speichern und außerdem einzigartige Lebensräume mit einem hohen Artenreichtum sind. Wer torffreie Blumenerde kauft, leistet einen Beitrag zum Schutz dieser Gebiete - und des Klimas. Ein lockerer Boden lässt sich auch ganz klimaschonend mit Handarbeit erreichen: durch Auflockern mit einem Rechen.
Gründüngung: Bodenverbesserung mit Pflanzen
Da hat die Natur gut mitgedacht: einige Pflanzen wie Klee oder Lupine reichern den Boden mit dem für Pflanzen wichtigen Stickstoff an. Senfsaat verbessert die Bodenstruktur und hält nebenbei auch Schädlinge wie Fadenwürmer fern. Für eine sogenannte Gründüngung lassen Sie diese Pflanzen auf nicht benutzten Beeten wachsen und harken sie unter bevor der Boden neu bepflanzt wird.
Fruchtfolge sorgt für optimale Nährstoffnutzung
Wer eine abwechslungsreiche Fruchtfolge plant, kann die Nährstoffe im Boden am besten nutzen und sorgt dafür, dass nicht einseitig Nährstoff entzogen werden. Tipp: Nach einem Kohl-Anbau sollte kein Kohlrabi angebaut werden, da diese beiden Pflanzen zur selben Pflanzenfamilie gehören und auf dieselben Nährstoffe angewiesen sind. Das gleichzeitige Anbauen von Pflanzen in Mischkulturen in einem Beet kann dafür sorgen, dass sich die Nutzpflanzen gegenseitig vor Schädlingen schützen. So eignet sich beispielsweise die Sonnenblume für die Kombination mit Gurken.
Eine Bodenanalyse hilft den Nährstoffbedarf zu klären
Um herauszufinden welchen Dünger der Garten braucht, können Sie vor dem Anbau von Pflanzen eine Gartenbodenanalyse durchführen. Für eine Bodenanalyse können Sie etwas Gartenerde an eine landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt schicken. Auch private Labore bieten solche Untersuchungen an und liefern als Ergebnis zusätzlich Düngevorschläge. Die Untersuchung sollten Sie alle 3-5 Jahre wiederholen, um eine Überversorgung von Nährstoffen zu verhindern. Die Kosten liegen bei etwa 50 Euro. Zu empfehlen ist außerdem eine Schadstoffanalyse, wenn Sie Gemüse oder Kräuter anbauen wollen und Schadstoffe im Boden vermuten, z.B. durch die Lage an einer viel befahrenen Straße oder durch eine vorherige Nutzung des Gartens.
Was bedeutet ökologisches Gärtnern?
Beim ökologischen oder naturnahen Gärtnern wird auf chemische und giftige Substanzen zur Gartenpflege verzichtet. Die üblichen Mineraldünger sind im ökologischen Garten nicht notwendig, da ihre angereicherten Nährstoffe wie Kalium, Phosphat oder Stickstoff auf natürlichem Weg in die Beete gebracht werden. Mineralische Düngemittel werden in chemischen Prozessen aus Phosphatgestein und Salzen hergestellt - beides sind endliche Rohstoffe und ihre Anreicherung verbraucht viel Energie. Durch natürlichen Dünger wird das ökologische Gleichgewicht gehalten, der Boden natürlich gepflegt und nicht überdüngt. So schützen ökologische Gärten das Grundwasser und der Gärtner kann sicher sein, gesundes Gemüse zu ernten.
Die Broschüre des Umweltbundesamtes "Gartenlust statt Gartenfrust" finden Sie hier.