Das Wichtigste in Kürze:
- Lose Ware ist im Hinblick auf Qualität und Frische gegenüber verpackten Körbchen zu bevorzugen.
- Einzelne Exemplare mit Schimmel können das gesamte Angebot verderben.
- Man sollte aufgrund von Schwermetallen grundsätzlich nicht mehr als 250 Gramm Wildpilze pro Woche essen.
Ab Spätsommer bis in den Herbst hinein stehen Pfifferlinge bei vielen Pilzfreunden auf dem Speiseplan. Pfifferlinge aus Deutschland dürfen nur für den Eigenbedarf in geringen Mengen gesammelt und nicht verkauft werden. Deshalb stammt die Ware, die hierzulande appetitlich in Körbchen verpackt in Supermärkten, bei Discountern und auf Wochenmärkten angeboten wird, überwiegend aus Osteuropa – und zwar aus Russland, Litauen, Polen und der Ukraine. Doch vom Sammeln, übers Sortieren, Verpacken und Transportieren vergehen mehrere Tage, bis die aromatischen Speisepilze in den hiesigen Gemüseständen angeboten werden. Die importierte Ware wird oft zu lange gelagert. Bilden sich Schimmel und Fäulnis, sind die Speisepilze in puncto Qualität und Frische keinen Pfifferling mehr wert. Kunden sollten deshalb beim Einkauf die Pilze genau unter die Lupe nehmen und statt zum verpacktem Körbchen lieber zum losem Angebot greifen – auch wenn's teurer ist. Bei der Pfifferlingssuche im Handel helfen folgende Hinweise:
Geruch- und Sehtest
Frische Pfifferlinge duften aromatisch, sehen prallgelb und saftig aus. Das Fleisch sollte fest und nicht verfärbt oder ausgetrocknet sein. Die Pilze sind einwandfrei, wenn beim Anschnitt die Stiele innen weiß bis cremefarben sind und die Hüte keine Ränder und Flecken aufweisen. Sand und schwarze Erdteilchen sind dagegen unbedenklich.
Problem Folienverpackung
Werden Pfifferlinge in Holzkörbchen unter perforierter Folie verpackt, kann sich innen Kondenswasser bilden, das die Pilze nach einiger Zeit feucht, schleimig und schimmelig werden lässt. Kunden sollten darauf achten, dass sich keine Feuchtigkeit in der Packung ansammelt oder die Folie beschlägt.
Verdorbene Ware
Problematisch ist auch, dass verdorbene Pilze das gesamte Angebot verderben können. Falls einzelne Exemplare feucht und schmierig sind, schwarze Stellen oder weiße Schimmelspuren aufweisen, die Lamellen zusammenpappen und die Hüte sich zersetzen, ist es ratsam, die gelben Hutträger lieber stehen lassen. Denn der Verzehr verdorbener Pfifferlinge kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber auslösen.
Mögliche Schadstoffbelastung
Auch mehr als 30 Jahre nach dem Unfall im Atomreaktor von Tschernobyl können Wildpilze Radioaktivität enthalten. Deshalb wird bei den Importen regelmäßig kontrolliert, ob der zulässige Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm überschritten ist.
Liebhaber sollten grundsätzlich nicht mehr als 250 Gramm Wildpilze pro Woche essen. Denn Wildpilze haben die Eigenschaft, Cadmium und Quecksilber in ihren Fruchtkörpern anzureichern. Deshalb ist der Gehalt an Schwermetallen bei Wildpilzen höher als bei Kulturpilzen wie Champignons oder anderen pflanzlichen Lebensmitteln. Kinder sollten entsprechend ihres Körpergewichtes weniger essen. Gegen den gelegentlichen Verzehr auch größerer Mengen frischer Wildpilze bestehen keine Bedenken.