Bewässerung und Gießen

Die einfachste Möglichkeit ist das Aufstellen einer Regentonne, die ab 20,- im Baumarkt erhältlich ist. Sie wird über einen Regendieb an das Fallrohr am Haus angeschlossen. Ein Regendieb kostet 15-60 Euro. Ein einfaches System ist also unter 100,- erhältlich. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass eine Abdeckung vorhanden ist, insbesondere wenn Kinder sich in der Nähe aufhalten. Kinder können in Regentonnen ertrinken.
Besonderes Augenmerk sollte auf die Flächen gelegt werden, von denen das Wasser gesammelt wird. Es sollten nur Dachflächen genutzt werden. Diese sollten sauber gehalten sein, auch die Regenrinne sollte dann regelmäßig gereinigt werden. Am besten eignen sich Ton- oder Ziegeldächer, die nicht mit Bioziden behandelt sind. Dieses Wasser kann bedenkenlos für die Gartenbewässerung genutzt werden, auch für den Gemüsegarten. Generell gilt: das sauberste Wasser gewinnt man, wenn die Dachflächen sauber und steil sind. Schadstoffe können ins Wasser gelangen wenn die Dächer aus Metall, Teerpappe oder Bitumen bestehen oder mit Bioziden beschichtet sind.
Zur Gartenbewässerung kann das Wasser bedenkenlos genutzt werden, wenn die Sammelflächen den Kriterien entsprechen. Aufwendiger aber ebenso möglich ist die Nutzung des Wassers für Waschmaschine und Toilettenspülung. Dafür muss jedoch ein separater Brauchwasserkreislauf eingebaut werden, der nicht mit den normalen Trinkwasserleitungen verbunden ist.
Zum Spülen von Geschirr und als Trinkwasser ist Regenwasser nicht geeignet.
Es ist empfehlenswert das Wasser schon zu filtern bevor es in den Sammelbehälter gelangt. Nachgeschaltete Filtersysteme sind nicht so effektiv. In Zisternen haben ein beruhigter Zulauf und eine schwimmende Entnahme positive Auswirkungen auf die Wasserqualität.
Meistens riecht das Wasser aus dem Gartenschlauch, welches für längere Zeit im Schlauch gestanden hat, etwas merkwürdig. Das Material des Gartenschlauches gibt Stoffe an das darin gestaute Wasser ab, Hitze aufgrund von Sonneneinstrahlung verstärkt diesen Effekt. Es empfiehlt sich den Schlauch nach dem Benutzen vollständig zu entleeren, oder den Schlauch vor dem Benutzen durchzuspülen. Dabei sollte man das Wasser so lange laufen lassen bis das gestaute Wasser aus dem Schlauch vollständig entfernt ist.
Nein, Rasen muss nicht unbedingt gegossen werden. Auch wenn es sehr trocken ist und der Rasen braun wird, erholt sich dieser sobald wieder mehr Regen fällt.
Der Bedarf von Bewässerungsmengen hängt vom Bewuchs und der Bodenbeschaffenheit ab. Er liegt (nach DIN 1989-100) zwischen 60-200 L/m² für die Vegetationszeit zwischen April und September.
Sie können das, wenn die Flächen von denen das Wasser gesammelt wird, frei von Schadstoffen sind. Bedenkenlos sind Ton- oder Ziegeldächer. Bitumen- oder Metalldächer können Schadstoffe an das Wasser abgeben.
Ja, auch eine Regentonne sollte regelmäßg gereinigt werden. Es sammeln sich immer Stoffe am Boden der Tonne und das Wasser wird trüb. Es ist sinnvoll schon beim Sammeln des Wassers darauf zu achten, dass die Sammelflächen sauber gehalten werden und die Regenrinnen regelmäßig gereinigt werden. Auch ein Regendieb mit integriertem Filter ist hilfreich. Je sauberer das gesammelte Wasser, desso seltener muss die Tonne gereinigt werden.
Für offene Regentonnen ist Frost kein großes Problem, da sich das Wasser ausdehnen kann. Bei länger anhaltenden Frostzeiten und weiter sinkenden Temperaturen kann es jedoch auch bei offenen Regentonnen zu Problemen kommen, da die obere Eisschicht wie ein Pfropfen wirkt und das darunter liegende gefrierende Wasser an der Ausdehnung hindert. Dies kann zu zerstörten Gebinden führen.
Ein Stück Styropor auf der Wasserfläche, oder ein Zerstoßen der oberen Eisschicht kann hier entgegen wirken. Um Schäden sicher zu vermeiden, ist jedoch eine vollständige Entleerung der Behälter die beste Option. Geschlossene Systeme und die angeschlossenen Schläuche müssen in jedem Fall vor dem ersten Frost vollständig entleert werden um Frostschäden zu vermeiden.
Ja, das ist besser. Ein kühler und dunkler Standort hat immer positive Auswirkungen auf die Wasserqualität.
Verwenden Sie eine Regentonne mit Abdeckung. Dies ist grundsätzlich zu empfehlen, da offene Regentonnen gerade für Kinder eine tödliche Falle sein können. Die einfachste Möglichkei,t um Mücken fern zu halten, ist eine Abdeckung mit Fliegengitter. Das Fliegengitter ist gleichzeitig noch ein Schutz vor groben Verunreinigungen. Allerdings bietet es keinen Schutz für Kinder!
Wenn darauf geachtet wird, dass das Wasser nur von sauberen, glatten Oberflächen gesammelt wird und ein Vorfilter zur Entfernung von grobem Schmutz vorhanden ist, dann bleibt das Wasser länger frisch. Wasser selbst kann nicht "gammeln", nur Verunreinigungen und Schmutzpartikel sorgen für schlechte Gerüche und trübes Wasser.
Regentonnen sind allerdings die schlechteste Wahl wenn man Wert auf sauberes Wasser legt. Durch die kleinen Mengen (etwa 200 L) und die Sonneneinstrahlung erwärmt sich das Wasser gerade im Sommer schnell und es können auch Algen entstehen. Bei einem größeren Wasserspeicher und einem dunklen und kühlen Aufstellort verbessert sich die Wasserqualität.
Offene Regentonnen sind eine tödliche Gefahr für Kinder und Tiere, sie können darin ertrinken. Tonnen, die nicht sicher außerhalb der Reichweite von Kindern aufgestellt sind sollten mit einer "kindersicheren" Abdeckung ausgestattet werden. Diese schützt dann auch Tiere.
Zisternen sind Wasserspeicher, die Wasser z. B. für die Gartenbewässerung oder für einen Brauchwasserkreislauf bereitstellen. Rigolen sind unterirdische Versickerungselemente. Das Wasser wird dort eingeleitet und temporär gespeichert, um langsam in den Boden versickern zu können.
Je nach den örtlichen Bedingungen eignen sich Kunststoffzisternen besser, z.B. wenn sie im Bestand nachträglich eingebaut werden sollen. Der Einbau einer Kunststoffzisterne ist in der Regel mit etwas handwerklichem Geschick in Eigenleistung machbar. Je nach Bauform muss auch nur eine relativ kleine Grube ausgehoben werden. Betonzisternen sind durch das hohe Gewicht schwieriger einzubauen und eignen sich eher für Neubauten. Sie haben jedoch Vorteile hinsichtlich der Stabilität und Lebensdauer.
Kunststoffzisternen kann man selbst einbauen. Monolithische Betonzisternen (aus einem Stück gegossen) müssen mit einem Schwerlastkran transportiert und gehoben werden. Es gibt auch Schachtringzisternen (die einzelnen Schachtringe sind kleiner und können übereinander gesetzt werden) aus Beton. Hier ist es jedoch wichtig auf einen korrekten Einbau und vor allem eine fachmännische Abdichtung der Betonringe zu achten.
Nein, eine Genehmigung für eine Zisterne ist nicht notwendig. Allerdings fordern einige Kommunen eine Anmeldung von großen Wasserspeichern wie Zisternen. Die Entwässerungsbetriebe regeln dies über die jeweils geltenden Entwässerungssatzungen der Kommunen oder Städte. Meist wird eine Anzeige gefordert, und es werden oft auch technische Anforderungen, wie ein Überlauf an den Kanal oder eine Rückstauklappe gefordert.
Die Definition einer Zisterne ist: ein unterirdisch verbauter Wasserspeicher. Geht man nach dieser Definition gibt es keine oberirdischen Zisternen. Aber es gibt größere Wassertanks die für das Aufstellen in Kellerräumen oder im Garten geeignet sind.
Zisternen müssen in bestimmten Abständen gereinigt werden, da sich mit der Zeit ein Bodensatz bildet. Dazu ist es sinnvoll die Zisterne vollständig zu entleeren und den Bodensatz manuell zu entfernen (wenn die Bauart der Zisterne dies zulässt). Wenn darauf geachtet wird, den Eintrag von Schmutzpartikeln möglichst gering zu halten, reicht es eine Reinigung nur alle 10 Jahre durchzuführen.
Deshalb sollte darauf geachtet werden, die Sammelflächen, Regenrinnen und Fallrohre möglichst sauber zu halten. Eine Vorfilterung des Wassers ist sinnvoll, am besten im Fallrohr und/oder in einem Filterkorb im Zulauf der Zisterne. Am besten baut man beide Filter ein. Auch diese Filter sollten regelmäßig nach Bedarf gereinigt werden.
Ebenso ist ein beruhigter Zulauf (verhindert das Aufwirbeln des Bodensatzes) und eine schwimmende Entnahme (das Wasser wird immer etwa 10-30 cm unter der Wasseroberfläche entnommen) zuträglich für die Wasserqualität der Zisterne. Eine Wartung und regelmäßige Reinigung ist auch für die Pumpen- und Filtersysteme notwendig.
Die Lebensdauer von Betonzisternen wird mit etwa 50 Jahren angesetzt, eine Garantie gibt der Hersteller meist für 25-30 Jahre. Kunststoffzisternen haben eine Lebensdauer von 15-20 Jahren, bei sachgemäßem Einbau und Nutzung.
Man kann Verunreinigungen im Sammelsystem nie ganz vermeiden, das heißt mit der Zeit setzen sich feinere Partikel am Boden eines Speichers ab und bilden die sog. "Sedimentschicht". Diese Sedimentschicht sollte entfernt werden. Wenn darauf geachtet wird, dass nur möglichst sauberes Wasser in die Zisterne gelangt (gutes Filtersystem im Zulauf und die Sammelflächen sauber gehalten werden) erhöhen sich die Reinigungsintervalle auf 5-10 Jahre.
Die übliche Größe von Zisteren im privaten Bereich liegt zwischen 1500 - 10.000 Litern. Ob das Zisternenvolumen für ein Starkregenereignis ausreicht, hängt natürlich einerseits davon ab wie "heftig" der Starkregen ist und andererseits vom Volumen der Zisterne. Außerdem ob genug Leervolumen zum Zeitpunkt des Regens vorhanden ist.
Es gibt Bauteile, die so eine "Umleitung" des Wassers ermöglichen.
Ja, ein Überlauf sollte auf jeden Fall hergestellt sein, damit die Zisterne nicht unkontrolliert überläuft, wenn das Fassungsvermögen für das Regenereignis nicht ausreicht. In den meisten Entwässerungssatzungen ist ein Überlauf explizit gefordert.
Manche Städte/Gemeinden oder Entwässerungsbetriebe haben ein Förderprogramm für die Sammlung und Nutzung von Regenwasser. Informationen darüber gibt es bei der eigenen Kommune oder den zuständigen Entwässerungsbetrieben.
Die Regelung für einen Erlass oder Vergünstigung der Abwassergebühren ist in jeder Gemeinde/Stadt/Kommune unterschiedlich. Für die Regenwassersammlung und Nutzung gibt es nicht immer eine Förderung und auch nicht unbedingt eine Vergünstigung bei der Abwassergebühr.
Auskunft darüber geben die Entwässerungssatzung und die städtischen Entwässerungsbetriebe.
Natürlich! Genau für solche Zeiten ist es sinnvoll das Regenwasser aufzufangen und in den Trockenperioden zu nutzen. Damit wird immer Trinkwasser gespart.
Schreiben Sie uns an klimakoffer@verbraucherzentrale.nrw
fbr - Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser e. V.
Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e.V.