Unsere Geschichte

Altes schwarzweiß-Bild mit einem Verbraucherbus und Beraterinnen
Unsere Geschichte
Vor über 60 Jahren, am 21. Juli 1958, wurde die Verbraucherzentrale NRW als "Landesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände" gegründet. Das erklärte Ziel, Verbraucher:innen zu mehr Macht zu verhelfen, gilt nach wie vor.

21. Juli 1958

Engagierte Frauen- und Familienverbände gründen in Düsseldorf die Landesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände des Landes Nordrhein-Westfalen. 1959 wird die Abteilung Verbraucherzentrale NRW eröffnet. In sieben Beratungsstellen der Gründungsverbände (Düsseldorf, Hagen, Herford, Wuppertal, Essen, Köln und Bonn) wird zum Einkauf, zu Wohn- und Einrichtungsfragen beraten.

Schwarzweißbild mit drei Beraterinnen in den 50er Jahren
1960-1969

1961– 1964
Verbraucherzentralen gibt es jetzt in allen Bundesländern. Weitere Aufgaben kommen hinzu: gutachterliche Stellungnahmen, ein landesweiter Vortragsdienst, Ausstellungen zu "gesunder und preiswerter Ernährung", zum "Haushalten und Wirtschaften mit Kleinkindern".

1965
Das geänderte Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verhilft den Verbraucherverbänden zur Klagebefugnis bei Wettbewerbsfragen.

1967
128.000 Verbraucher besuchen die Ausstellung "Die Familie, wie sie lebt, wohnt und wirtschaftet" in Moers, an der sich die Verbraucherzentrale NRW beteiligt. Erste bundesweite Verbraucherwoche.

1968
Auch die Verbraucherzentrale NRW geht auf die Straße – mit dem Kleinbus "Verbraucher-Express". Die Ernährungsberatung setzt Filme und Diaschauen ein.

1970-1979

1971
Die Verbraucherzentralen treten der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) bei. Die erste Planstelle für eine Verbraucherberaterin wird bewilligt.

1972
Der Gesamtetat der Verbraucherzentrale NRW liegt bei knapp 1 Million Mark. Im Durchschnitt entfallen auf jede Beratungsstelle 6.500 Ratsuchende und 11.000 Beratungen. Umzug an den heutigen Standort in der Düsseldorfer Mintropstraße.

1973
Gegen Preistreiberei: Mit dem DGB ruft die Verbraucherzentrale NRW zum Fleischverzicht auf: "Wir wollen den totalen Fleischboykott!" Metzger reagieren mit Sonderangeboten und Preisnachlässen.

1974
Verbraucherinformationen für Einwanderer in sieben Sprachen, eine Aussiedlerberatungsstelle im Durchgangswohnheim Unna-Massen, später folgen Angebote für weitere Einwanderergruppen.

1975
Der telefonische Ansagedienst bietet aktuelle Verbraucher- und Einkaufstipps. Aufklärungskampagne in einem umgebauten Omnibus.

1977
Honorar-Rechtsanwälte übernehmen die Rechtsberatung in ausgewählten Städten.

1979
Start des dreijährigen Bildschirmtext-Feldversuchs (Btx): Mit dem Institut für angewandte Verbraucherforschung (IfaV) wird ein Informationsangebot mit mehreren tausend Seiten entwickelt.

1980-1989

1980
Die Verbraucherzentralen erhalten die Befugnis zur außergerichtlichen Rechtsbesorgung. Mit der Abteilung Verbraucherbildung hält Verbraucheraufklärung Einzug in Kindergärten und Schulen.

1981
Die Zeitung "Verbraucher aktuell" soll durch Themenwahl, Stil und Layout "auch mittlere und untere soziale Schichten" ansprechen. 2007 wird sie durch einen Online-Newsletter ersetzt.

1982
Boykottaufruf: 70 Prozent der Kunden protestieren mit ihrem Käuferstreik gegen die Preispolitik der Ölmultis. Beginn des Ratgeberverkaufs mit "Gärtnern ohne Gift" und "Giftdepot Mülleimer".

1983
Bundesweite Aktion gegen sittenwidrige Kreditverträge von Teilzahlungsbanken mit überwältigendem Echo auf Medien- und Verbraucherseite. Haushaltsführungs- und Budgetberatung sowie Spezialangebote wie die Versicherungsberatung laufen an.

1985
Die Arbeit mit finanziell oder gesellschaftlich benachteiligten Verbrauchern wird intensiviert, zum Beispiel durch Fortbildungen für Wohlfahrtsverbände, Kommunalverwaltungen und größere Unternehmen.

1986
Nach dem Tschernobyl-GAU fragen Tausende besorgte Bürger nach der Strahlenbelastung von Lebensmitteln. Die Abfall- und Umweltberatung entsteht mit einer zentralen Umweltgruppe und Beratern in Lünen und Dortmund, später in 24 weiteren Kommunen.

1987
Vorsicht, Spraydosen! – unter diesem Kampagnenmotto starteten die Verbraucherzentralen Aktivitäten gegen den Einsatz von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) als Treibmittel in Spraydosen.

1989
Start der landesgeförderten Energieberatung in zehn Kommunen. Angesichts des immensen Zustroms von Aus- und Übersiedlern aus Osteuropa wird die Verbraucherberatungsstelle in Unna-Massen zur Drehscheibe für zielgruppenspezifische Verbraucherinformation. Ein Informationspaket mit "Tipps für Übersiedler" und Wissenswertem zum Versicherungsschutz wird über 20.000 Mal verschickt.

1990-1999

1990
Gründung von Verbraucherzentralen in den fünf neuen Bundesländern: Die Verbraucherzentrale NRW unterstützt Brandenburg beim Aufbau.

1991
Die grenzüberschreitende Verbraucherberatung Gronau im deutsch-niederländischen Grenzgebiet wird eröffnet.

1993
Das "Konzept für die Verbraucherpolitik 2000 in NRW" des Landes sichert die Finanzierung der Geschäftsstelle – und zur Hälfte die der Beratungsstellen. Die Finanzierung der anderen 50 Prozent wird nach einem mehrjährigen Verhandlungsmarathon mit den Kommunen erfolgreich vereinbart.

1994
Basisangebote in Beratungsstellen werden kostenpflichtig.

1996
Fachtagung "Herausforderung Sustainability – Konzepte für einen zukunftsfähigen Konsum" in Aachen. Beginn der Beratung zu Pflegedienstleistungen.

1997
Start des Internetangebots der Verbraucherzentrale NRW, das heute im bundesweiten Gemeinschaftsauftritt der Verbraucherzentralen fortgeführt wird.

1998
Die neue Baufinanzierungsberatung finanziert sich – wie die Versicherungs- und später die Altersvorsorgeberatung – vollständig aus Entgelten.

1999
Der telefonische Beratungsservice startet, heute beantwortet das "Verbrauchertelefon NRW" rund 16.000 Anfragen jährlich. Start der landesgeförderten Verbraucherinsolvenzberatung.

2000-2009

2000
Die Zuständigkeit für den institutionellen Verbraucherschutz in NRW wechselt – ausgelöst durch den BSE-Skandal – vom Wirtschafts- in das neue Verbraucherschutzministerium. Der Förderverein der Verbraucherzentrale NRW wird gegründet.

2001
Die Verbraucherzentrale NRW startet das Online-Jugendmagazin "checked4you".

2002
In zwei Internetforen der Verbraucherzentrale NRW beklagen Verbraucher ungerechtfertigte Preiserhöhungen nach der Euro-Einführung, über 900 Anbieter geben Erhöhungen zu.

2007
Erstmals erhält die Verbraucherzentrale NRW durch eine "Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz" mit der Landesregierung NRW eine Förderzusage bis 2010. Eine bundesweite Kampagne motiviert Verbraucher zum Stromanbieterwechsel.

2008
Mit der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers verlieren Tausende Anleger Teile ihres Vermögens. Durch eine Vereinbarung mit der ehemaligen Citibank bahnt die Verbraucherzentrale zahlreichen Bankkunden den Weg zu Entschädigungsleistungen.

2010-2019

2011
Mit einer zweiten Vereinbarung wird die Finanzierung der Verbraucherzentrale bis 2015 gesichert. Das Wissenschafts- und das Verbraucherschutzministerium gründen gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW das Kompetenzzentrum Verbraucherforschung (KVF).

2012
Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt verabreden gemeinsame Aktivitäten zu kriminellen Machenschaften bei unerlaubter Telefonwerbung.

2013
Mit einem Erfolg beim Bundesgerichtshof punktet die Verbraucherzentrale für mehr Transparenz im Energiemarkt.

2014
Im Online-Portal "IGeL-Ärger" kann Ärgernissen mit kostenpflichtigen Extraleistungen beim Arztbesuch Luft gemacht werden.

2015
Die 60. Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW wird in Witten eröffnet.

2016
Mit Verbraucherinformationen für Geflüchtete gibt die Verbraucherzentrale NRW Orientierung im Konsumalltag. In vier Städten lotst der Förderverein der Verbraucherzentrale NRW im Projekt "Verbraucherscouts" ältere Menschen durch den Verbraucheralltag.

2017
In einem "Memorandum of Understanding" werden mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeinsame Anstrengungen für mehr Cybersicherheit verabredet.

2018
Auf einer Fachtagung werden zum 60. Geburtstag der Verbraucherzentrale NRW Zukunftsperspektiven für Verbraucherarbeit ausgelotet. Die Verbraucherzentrale NRW mahnt Sony wegen kundenunfreundlicher Nutzungsbedingungen beim Onlineservice Play-Station-Network ab.

2019
Im Oktober wird die Flugärger-App eingeführt - ein Selbsthilfe-Tool, um Ansprüche bequem und kostenlos zu berechnen und bei der Airline geltend zu machen.

2020-2022

2020
Das Coronavirus hat für abgesagte Veranstaltungen, ausgefallene Flüge und abgeriegelte Länder gesorgt. Daher steht in diesem Jahr ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot rund um Corona im Mittelpunkt der Aktivitäten.

2021
Die Hochwasser-Katastrophe schlägt sich auch deutlich in der Arbeit der Verbraucherzentrale NRW nieder - vor allem mit den Themenschwerpunkten Vorbeugung, Maßnahmen und Versicherungsschutz.

2022
Das Jahr der Energiepreiskrise - die Energieberatung wird in bis dahin nicht gekanntem Ausmaße aufgesucht und benötigt.