Interview Jennifer Kappmeier-Klenk

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Koordinatorin der Landeskampagne Schule der Zukunft
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Du bist die Koordinatorin des Landesprogramms Schule der Zukunft. Beschreibe doch kurz das Landesprogramm!

Die 17 SDGs und die Notwendigkeit eines sozial-ökologischen Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit betreffen alle Bereiche unseres Lebens und sind somit als gesellschaftliche Aufgabe auch Thema der Schule. „Schule der Zukunft“ ist das Landesprogramm in NRW, das Schulen darin unterstützt, durch Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) alle am Schulleben Beteiligten, vor allem natürlich die Schüler:innen, zu zukunftsfähigem Handeln zu befähigen, um die Gesellschaft mitzugestalten. Wir helfen Schulen nicht nur dabei, BNE in den Unterricht zu implementieren, sondern auch BNE ins gesamte Schulleben zu tragen, also auch Schulentwicklung im Sinne von BNE zu befördern. Dabei möchten wir nicht nur bestehendes Engagement wertschätzen, sondern auch Schulen dazu befähigen, eigene Themen umzusetzen. Dabei unterstützen nicht nur wir in der Landeskoordination, sondern ebenfalls unsere Teams in den Regionalkoordinationen, aber auch Ansprechpersonen in den 27 BNE-Regionalzentren in ganz NRW, mit Veranstaltungen und Beratungen zum Thema BNE in der Schule. Durch den Austausch profitieren die Schulen in unserer sogenannten SdZ-Familie voneinander.

Alle zwei Jahre zeichnen wir Schulen und Netzwerke, die sich dem wichtigen gesellschaftlichen Querschnittsthema BNE widmen, als „Schule der Zukunft“ bzw. als „Netzwerk der Zukunft“ aus. Damit wird das tolle Engagement in den Schulen und Bildungsnetzwerken NRWs sichtbarer.

Wie können BNE und Verbraucherbildung verknüpft werden aus deiner Sicht? Können Verbraucherschulen auch bei SdZ mitmachen?

Auf jeden Fall! Viele unserer Themen sind direkt anschlussfähig: Nur, wenn ich als Verbraucherin gut informiert bin, kann ich reflektierte Entscheidungen in unserer komplexen Welt treffen. Dabei geht es bei BNE zwar nicht nur um bewusste und selbstbestimmte Konsumentscheidungen, sondern zudem um die Mitgestaltung unserer Gesellschaft. Verbraucherbildung trägt hier einen wesentlichen Anteil daran, dass Kinder und Jugendliche eigene Entscheidungen in der oft unübersichtlichen Welt des Konsums treffen können und auch etwa bei komplexen Lieferketten, der riesigen Palette oft schwer durchschaubarer Finanzprodukte oder dem eigenen Medienkonsumverhalten den Überblick behalten können. Lehrkräfte sind hierbei auf kompetente Partnerinnen und Partner angewiesen, die dabei unterstützen, diese Themen in die Schule zu bringen und gutes Material dafür zur Verfügung stellen.

Ich sehe es so: BNE liefert Grundlagen für die Verbraucherbildung (etwa mehrdimensionale Perspektivübernahme, systemische Sichtweisen auf Sachverhalte oder die Fähigkeit, Widersprüche auszuhalten und Zielkonflikte bearbeiten zu können) und Verbraucherbildung liefert Bausteine für mündige Entscheidungen und auch die kritische Auseinandersetzung mit Konsum insgesamt.

Alle Verbraucherschulen aus NRW sind herzlich eingeladen, ebenfalls bei SdZ mitzumachen und auch Themen weiterer, vielleicht bisher noch nicht in den Blick genommener SDGs zu bearbeiten. Beide Programme ergänzen sich sehr gut und stellen Unterstützungsmöglichkeiten für Unterricht und Schulentwicklung dar. Auf www.sdz.nrw erhält man mehr Informationen und auch die Möglichkeit, sich ganz einfach zu registrieren und am Landesprogramm teilzunehmen. Auf dem eigenen Profil können die Schulen Ihre Aktivitäten beschreiben, wie etwa die Teilnahme als Verbraucherschule.

Wie geht es für SdZ 2024 weiter?

2024 ist ein besonders spannendes Jahr! Wie oben erwähnt, zeichnen wir alle zwei Jahre die „Schulen der Zukunft“ und die „Netzwerke der Zukunft“ aus. Das heißt, in diesem Jahr ist wieder SdZ-Auszeichnungsjahr: Noch bis zum 28.02. können alle teilnehmenden Schulen eine Dokumentation im internen Online-Bereich ausfüllen und sich mit der Abgabe um eine Auszeichnung bewerben. Im März tagt die Jury und im Herbst ist es dann wieder soweit: In regionalen sowie in fünf zentralen Feiern pro Regierungsbezirk werden die Schulen in drei verschiedenen Stufen ausgezeichnet. Auch Netzwerke, also Zusammenschlüsse von außerschulischen Partner:innen und mindestens drei SdZ-Schulen erhalten hier ihre Auszeichnungen.

Darüber hinaus befinden wir uns in einer stetigen Weiterentwicklung des Landesprogrammes, um die Schulen auch weiterhin bestmöglich in ihren Prozessen rund um den Weg zu nachhaltigen Einrichtungen zu unterstützen, damit sich alle in der Region für die Ziele nachhaltige Entwicklung einsetzen können und wir gemeinsam eine gerechtere Welt für alle gestalten können. Es bleibt also spannend und neben neuen Schulen und Netzwerken der Zukunft können wir uns auch auf neue Unterstützungsformate freuen.

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