Im Landesmodellprojekt "NRW bekämpft Energiearmut" tritt die Verbraucherzentrale NRW gemeinsam mit örtlichen Grundversorgern und der Caritas in NRW den komplexen Problemen rund um Energiearmut und Energiesperren mit einer umfassenden Informations- und Beratungsoffensive entgegen.
Bürgerinnen und Bürger, die ihre Energierechnungen nicht bezahlen können, denen eine Gas- oder Stromsperre droht oder deren Versorgung bereits unterbrochen worden ist, können die kostenfreie Budget- und Rechtberatung bei Energiearmut in Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Köln, Krefeld, Mönchengladbach und Wuppertal in Anspruch nehmen. Die wirtschaftliche und rechtliche Beratung der Verbraucherzentrale NRW wird zudem kombiniert mit einer Energieberatung des Verbraucherzentrale Bundesverbands oder mit dem Stromspar-Check der Caritas in NRW.
Finanziert wird das Landesmodellprojekt durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und die örtlichen Energieversorgungsunternehmen.
Seit Projektbeginn im Oktober 2012 suchten insgesamt Verbraucher aus 2.275 Haushalten – überwiegend Bezieher von Sozialleistungen, Geringverdiener und Rentner – mit Zahlungsproblemen rund um die Energierechnung die Budget- und Rechtsberatung Energiearmut auf. Aufgrund des ganzheitlichen Beratungsansatzes sowie der komplexen Problemlagen der Verbraucher fanden insgesamt mehr als 5.600 Beratungstermine statt. In 86 Prozent der Fälle konnten gemeinsam mit den Betroffenen sowie den kommunalen Kooperations- und Netzwerkpartnern tragfähige und nachhaltige Lösungen erarbeitet werden. Dadurch wurden 80 Prozent der angedrohten Sperren verhindert und fast 60 Prozent der bereits bestehenden Sperren zeitnah wieder aufgehoben.