Halloween-Streiche: Wer zahlt im Schadensfall?

Stand:
Glibber-Schleim im Briefkasten, Rasierschaum auf Autos ... an Halloween geht es manchmal wild zu. Wer am 31. Oktober mit Süßem geizt, dem wird anschließend Saures gegeben – so der Brauch. Doch wer zahlt bei Sachbeschädigung am Haus oder an Fahrzeugen?
Ein Halloween-Kürbis mit Beleuchtung

Das Wichtigste in Kürze:

  • Sie können versuchen, Geld von der Versicherung der Verursacher:innen zu erhalten.
  • Kinder unter 7 Jahren gelten als deliktunfähig und sind damit nicht haftbar.
  • Eltern haften, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
  • Werden die Verursacher:innen nicht ermittelt, können Geschädigte die Kosten über eigene Versicherungen ersetzt bekommen.
  • Geschädigte können unter Umständen ihre eigene Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen.
On

Versicherungen der Geschädigten

Verursacher:innen von Vandalismusschäden können nur haftbar gemacht werden, wenn sie ermittelt werden können. Gelingt das nicht, können Geschädigte die entstandenen Kosten für die Beseitigung der Schäden über eigene Versicherungen ersetzt bekommen.

  • Werden Hauswände beschmiert oder Türschlösser verklebt, kommt die Wohngebäudeversicherung der Betroffenen dafür auf, sofern ein Schaden durch Vandalismus darin mitversichert ist.
  • Schäden durch Vandalismus am Auto sind nur durch eine Vollkaskoversicherung des Kfz-Halters abgedeckt, eine Teilkasko reicht hier nicht. Je nach Vertrag müssen Geschädigte ohnehin eine Selbstbeteiligung beisteuern. Allerdings deckt die Teilkasko beispielsweise Glas- und Brandschäden ab.

Grundsätzlich sollte eine Sachbeschädigung unverzüglich der Versicherung gemeldet und darüber hinaus auch zur Anzeige gebracht werden.

Haftpflichtversicherung der Verursacher:in

Wer in der Gruselnacht von Schäden am Haus oder Auto betroffen ist, kann auch versuchen, Geld von der Versicherung der Verursacher:innen zu erhalten. Dann springt unter Umständen die private Haftpflicht der verkleideten Hexen und Monster ein.

Das hängt allerdings davon ab, wie alt sie sind: Kinder unter 7 Jahren gelten als deliktunfähig und sind damit nicht haftbar. Viele Versicherer übernehmen trotzdem eine Schadenregulierung, wenn das im Vertrag vereinbart ist.

Immer gilt: Eltern haften, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.

Haftpflichtversicherung der Geschädigten

Verfügen Verursacher:innen oder ihre Eltern nicht über eine private Haftpflicht-Versicherung, die solche Schäden übernimmt, und reichen die finanziellen Rücklagen nicht, um einen angerichteten Schaden auszugleichen, können Geschädigte unter Umständen ihre eigene Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen. Diese kommt für das entstandene Unheil auf, wenn die Police einen Passus zur „Forderungsausfalldeckung“ enthält.

Für den Fall, dass es nicht um Sachbeschädigung geht, sondern jemand Verletzungen erleidet, übernimmt das die Krankenversicherung des Opfers. Die Kosten kann sie jedoch, falls bekannt, der Täterin oder dem Täter in Rechnung stellen.

Ratgeber-Tipps

Meine Rechte als Nachbar
Wie man in einem Nachbarschaftsstreit vorgehen sollte
Haben Sie sich auch schon einmal über die Bäume des…
Meine Immobilie verkaufen, verschenken oder vererben
Trennung von der eigenen Immobilie - gar nicht einfach
Eine berufliche Veränderung, neue Lebenspläne, Trennung…
Stethoskop auf einem Tisch neben einem Laptop

Arzttermin online buchen mit Doctolib und Jameda: Nicht nutzerfreundlich

Einen Arzttermin online buchen – das wirkt einfach, vor allem, wenn die Praxis telefonisch schwer erreichbar ist. Doch ein aktueller Marktcheck des Verbraucherzentrale Bundesverbands zeigt: Die bekannten Plattformen Doctolib und Jameda sind alles andere als nutzerfreundlich.
Eine Fahrradfahrerin vor dem Reichstag.

Koalitionsvertrag 2025: Was er für Verbraucher:innen bedeutet

Die nächste Bundesregierung aus Union und SPD hat in ihrem Koalitionsvertrag etliche Maßnahmen angekündigt, die den Alltag von Verbraucher:innen verbessern sollen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat 100 dieser Vorhaben geprüft – mit gemischtem Fazit, auch wenn die Richtung stimmt.
Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

"Meta AI" bei Facebook, Instagram und WhatsApp – so widersprechen Sie

Meta will nun auch in Europa öffentliche Nutzerinhalte fürs Training der KI "Meta AI" verwenden. Das hat auch etwas mit dem blauen Kreis im Facebook Messenger, bei Instagram und WhatsApp zu tun. Sie können der Nutzung Ihrer Daten widersprechen, den Chatbot mit dem blauen Kreis aber nicht abschalten.