"Flavored Water" – Wasserzusätze mit Süßungsmitteln und Aromen

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Wenn Leitungswasser als zu eintönig empfunden wird, greifen viele Menschen zu so genannten Flavored Water-Produkten. Wir haben in einem Marktcheck 9 Produkte näher unter die Lupe genommen und zeigen, was dran ist am Trend mit aromatisiertem Wasser.
Aufnahme eines farbigen Tropfens, der auf klares Wasser trifft

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Produkte enthalten Süßstoffe oder Aromen.
  • Da die Produkte meist in wiederverwendbaren Flaschen genutzt werden, sollten Sie besonders auf eine hygienische Abfüllung und Kühlung achten.
  • Die Preise der Produkte schwanken erheblich – und ein hoher Preis bedeutet nicht zwangsläufig eine bessere Qualität.
  • Vor dem Kauf sollten Sie prüfen, ob und in welcher Menge Vitaminzusätze enthalten sind.
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Wenn Trinken zum Lifestyle wird

Von Brausedrops über Flavor-Sticks und Cold Brew Tea bis hin zu Aroma-Sirup und -Tropfen –  die Auswahl ist groß, vielfältig und legt viel Wert aufs Äußere. Ob fruchtig, spritzig oder dezent aromatisiert, für jeden Geschmack scheint es das passende Produkt zu geben. Dazu regen stilvolle, bunte und kreative Verpackungen zu impulsiven Käufen an. Der Markt dieser Wasserzusätze ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Angebote findet man sowohl im stationären als auch im Online-Handel.

Auch Lifestyle-Aspekte, unterstützt durch Influencer-Marketing, machen solche Flavor-Produkte zu einer trendigen Alternative zu herkömmlichen Getränken, gerne auch inklusive schicker Trinkflasche. Besonders beliebt sind die Produkte für unterwegs, da sie klein und handlich sind und ohne Einwegflaschen auskommen.

Doch wie empfehlenswert sind die Wasserzusätze wirklich? Wie setzen sich die verschiedenen Produkte zusammen, was machen sie geschmacklich her und was kriegt man für sein Geld? In unserem Marktcheck haben wir verschiedene Flavored Water-Varianten auf Herz und Nieren geprüft.

Marktstichprobe von 9 Produkten

Die Stichprobe für unseren Marktcheck besteht aus einer Auswahl an Flavored Water-Produkten, die verschiedene Darreichungsformen und Marken abdeckt. Diese Produkte wurden nach fünf spezifischen Kategorien ausgewählt. Hier ist eine detaillierte Beschreibung der Stichprobe:

Was ist drin? Zusammensetzung und Zusatzstoffe

Süß soll es sein: Wer aromatisiertes Wasser ohne Süßungsmittel oder andere süßende Zutaten genießen möchte, muss bei Produkten dieser Art länger suchen. Von den acht Produkten, die das Wasser mit Hilfe von Zutaten, die ins Wasser gegeben werden, aromatisieren, kommt nur eins ohne süßende Zusätze aus. Süßungsmittel sind besonders präsent: In fünf der sieben gesüßten Flavored Water-Produkte wird die Süße auf diese Weise erzeugt.

Süßstoffe und Gesundheit

Süßstoffe werden vor der Zulassung durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüft. So wird gewährleistet, dass die Stoffe, die auf den Markt kommen, sicher sind.
Dennoch stehen Süßstoffe und auch Zuckeraustauschstoffe immer wieder im Verdacht, sich negativ auf das Darm-Mikrobiom auszuwirken oder Krebs zu begünstigen. Ein gemäßigter Konsum von Süßungsmitteln ist daher ratsam – die erlaubte Tagesdosis (ADI) sollte keinesfalls überschritten werden. Das ist die festgelegte Dosis, die bei lebenslanger und täglicher Einnahme als unbedenklich eingestuft wird. Es wäre daher sinnvoll, den Süßungsmittel-Gehalt von den über den Tag konsumierten Getränken und anderen Lebensmitteln im Auge zu behalten. Eine Mengenangabe von Süßstoffen auf Lebensmitteln ist allerdings nicht verpflichtend. Fraglich ist daher, inwieweit es Verbraucher:innen überhaupt möglich ist, einen genauen Überblick zu behalten.

Berechnet werden die Werte allerdings auf Basis von Erwachsenendaten. Trinken Kinder häufig Erfrischungsgetränke, die Süßstoffe enthalten, können sogar die für Erwachsene geltenden ADI-Werte leicht überschritten werden. Getränke sind dabei häufig die Hauptaufnahmequelle. Süßstoffe sind zwar kalorienfrei und zahnfreundlich, gehören jedoch trotzdem nicht in die Kinderernährung.

Süßkraut, Steviablätter oder Steviolglycoside?

Mit süßenden Zusätzen, aber ohne Süßungsmittel, kommen in unserer Auswahl nur die Cold Brew Tees aus. Hier wird auf Süßkraut, also Steviablätter, zurückgegriffen. Steviablätter dürfen nur in Kräuter- und Früchteteemischungen verwendet werden. Sie gelten als Novel Food und dürfen anderen Lebensmitteln nicht zugesetzt werden.

Wir finden, dass diese Zutat in beiden Fällen deutlicher deklariert werden könnte. Während der Begriff "Steviablätter" gängig und Verbraucher:innen in der Regel bekannt ist, kann die Benennung als "Süßkraut" unverständlich sein.

Die Produkte von Drinkerie und Waterdrop bedienen sich an Steviolglycosiden, einem Süßstoff, der dem verzehrfertigen Endprodukt eine gewisse Süße verleiht.

Steviablätter unterscheiden sich von Steviolglycosiden

Während Steviablätter ein natürlicher Pflanzenteil sind, werden Steviolglycoside, auch Stevia-Extrakt, mittels chemischer Extraktionsverfahren aus der Steviapflanze gewonnen. Sie müssen gesetzlich definierte Reinheitsanforderungen erfüllen und sind als Zusatzstoff E960 zugelassen.

Mix aus weiteren Süßungsmitteln: Vorsicht beim Erhitzen

In Kombination mit anderen Süßstoffen wird auch Acesulfam K (E950) als Süßungsquelle genutzt. Während Zen Drops diesen Stoff mit Natriumsaccharin (E954) kombiniert, nutzt More Zerup Sucralose (E955) als zusätzlichen Süßstoff. Das Produkt von Lean Life enthält hingegen ausschließlich Sucralose als Süßungsmittel.

Nutzt man Sucralose zur Zubereitung von Speisen, sollte man diese nicht über 120 Grad erhitzen. Einige der Lean Life Sorten wie Apfel Zimt, Butterkeks oder Spekulatius können dazu einladen, mit dem Produkt zu backen oder zu kochen – davon ist jedoch abzuraten. Lean Life weist auf der Internetseite des Produkts darauf hin. Bei More, in dessen Produkten auch Sucralose enthalten ist, findet man einen solchen Hinweis nicht.

Kein Geschmack ohne Aromen

Der Geschmack der schön aufgemachten Produkte kommt nicht von ungefähr. Neben süßenden Zutaten sind Aromen essentieller Bestandteil der Flavored Water-Produkte. Bei acht von neun Produkten wird nicht klar, woraus das eingesetzte Aroma gewonnen wurde. Oftmals wird „natürliches Aroma“ angegeben – was hier so schön klingt, bedeutet lediglich, dass das Aroma aus pflanzlichen, tierischen oder mikrobiologischen Ausgangsstoffen gewonnen wurde. Das „natürliche Aroma“ in einem Lebensmittel mit Himbeergeschmack kann dabei sowohl aus einer Himbeere stammen als auch aus anderen natürlichen Ausgangsstoffen (z.B. Zedernholz) gewonnen worden sein.

Im Falle von den Produkten von Lean Life und Zen Drops findet sich in der Zutatenliste nur „Aroma“. Dieser Begriff schließt jede Art von Aroma mit ein, mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei jedoch um chemisch hergestelltes Aroma.

Einzig der Cold Brew Tea von Frio enthält „natürliches Pfirsich- bzw. Maracujaaroma“, also ein Aroma, das aus Pfirsich oder Maracuja hergestellt wurde. Während die Ausgangsstoffe beim Aroma nachvollziehbar sind, bleibt Verbraucher:innen bei dem enthaltenen Pfirsich-Maracuja-Granulat nur die Fantasie. Woraus das Granulat besteht, und ob weitere Aromen verwendet wurden, bleibt unklar. Als zusammengesetzte Zutat sollte unserer Ansicht nach eine Angabe der Zutaten des Granulats erfolgen.

Bandbreite an Aromen

Es gibt nicht nur die eine Art von Aroma. Im Zutatenverzeichnis kann man "Aroma", "natürliches Aroma" und "natürliches Pfirsicharoma" finden – und diese Begriffe sind nicht gleichbedeutend.

Bei häufigem Genuss aromahaltiger Produkte kann sich zudem ein Gewöhnungseffekt einstellen. Plötzlich schmeckt der frische Pfirsich nicht mehr fruchtig-frisch, sondern fad und gar nicht wie das intensive Pfirsicharoma.

Vitaminzusätze und Gesundheitsversprechen

Ob man in die Zutatenliste, die Nährwerttabelle oder auf die Werbeaussagen schaut: Vitamine und Mineralstoffe werden Produkten immer häufiger zugesetzt. Solche Zusätze machen ein Lebensmittel jedoch nicht automatisch zu einem Nahrungsergänzungsmittel (NEM). Wir haben für unsere Marktstichprobe ausschließlich Produkte ausgewählt, die nicht als NEM deklariert sind.

Nahrungsergänzungsmittel in der Stichprobe

Die Zen Drops konnten wir aufgrund uneindeutiger Kennzeichnung auf der Internetseite eines Drittanbieters vorab nicht als NEM identifizieren. Den Drops ist Vitamin C und Vitamin B6 zugesetzt. Hält man sich an die tägliche Verzehrempfehlung - 500 ml zubereitetes Produkt - nimmt man mit diesem einem Drop 80 mg Vitamin C und 1,4 mg Vitamin B6 zu sich.
Der B6 Gehalt des Produktes liegt damit schon mit einem halben Liter über den Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) für NEM und Getränke und deckt den Tagesbedarf einer Frau alleine damit ab – unabhängig von der weiteren Ernährung.

Health Claims

Auf NEM und klassischen Lebensmitteln (NEM werden rechtlich als Lebensmittel eingestuft) findet man häufig sogenannte Health Claims - dabei handelt es sich um gesundheitsbezogene Aussagen. Diese Aussagen dürfen Hersteller nur tätigen, wenn die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sie explizit zugelassen hat. Durch dieses „Verbotsprinzip mit Erlaubnisvorbehalt“ dürfen Hersteller damit keine Behauptungen aufstellen, die nicht hinreichend wissenschaftlich gesichert und von der EU abgenickt wurden.

Solche Health Claims entdeckt man auch bei den Zen Drops. Die Problematik dabei: Die Aussagen, die hier getroffen werden, sind nicht zugelassen und damit verboten. Die Hersteller bezeichnen ihre Drops u.a. als „Stress-Reduzierer“, versprechen „schönere Haut mit jedem Schluck“ und werben mit „innerer Harmonie und Ausgeglichenheit“.

Ein genutzter Claim an sich macht ein Produkt nicht gesund oder sinnvoll, im Falle von Vitaminen beschreibt er erst mal lediglich die generelle Funktion dieses Nährstoffs in unserem Körper. Diese Unklarheit wird von Herstellern sehr häufig genutzt: Vitamine werden Produkten zugesetzt, um damit Aussagen tätigen zu können, die den Anschein erwecken, dass dieses bestimmte Produkt für z. B. ein normales Immunsystem sorgt. Eine Zufuhr über den Bedarf hinaus geht nicht mit einer verstärkten Wirkung einher und kann in bestimmten Fällen und sehr hohen Mengen sogar schaden.

Vitamine auch in Nicht-Nahrungsergänzungsmitteln

Auch abseits der Zen Drops finden sich in einem anderen Produkt unserer Stichprobe Vitaminzusätze. Waterdrop setzt die Vitamine C, Folsäure und B12 zu. Dabei wird das Produkt nicht als NEM deklariert, sondern als „Brausewürfel zur Herstellung eines Erfrischungsgetränks mit Vitaminen“ betitelt. Im Gegensatz zu den Zen Drops sind die Mengen hier moderat.

Wann gilt ein Lebensmittel als Nahrungsergänzungsmittel?

Warum kommt das eine Produkt als NEM daher und das andere nicht? Eine eindeutige Einordnung, um welche Produktgruppe es sich handelt, ist nicht ganz einfach. Wir finden, dass Waterdrop sein Produkt – analog zu anderen NEM in Brausetablettenform - als NEM deklarieren müsste. Laut Definition sind NEM Konzentrate von Nährstoffen, die in dosierter Form zum Beispiel als Kapseln, Tabletten, Pillen, Pulverbeutel oder Flüssigampullen in Verkehr gebracht werden und ernährungsspezifisch oder physiologisch wirksam sein sollen. Die Einordnung als NEM würde eine Anmeldepflicht beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und zusätzliche verpflichtende Kennzeichnungen mit sich ziehen.

Kann man solche Vitamin-Produkte gefahrlos konsumieren?

Bleibt man bei ein bis zwei Drops pro Tag, also 500 ml bis zu einem Liter, ist das gesundheitliche Risiko sehr gering. Trinkt man jedoch größere Mengen, fällt die (unbewusste) Vitaminaufnahme - je nach Produkt - unnötig hoch aus. Der Konsum größerer Wassermengen ist mit Hinblick auf den Wasserbedarf auch sinnvoll und mit süßem Wasser leicht zu erreichen. Die Rezensionen der Zen Drops deuten darauf hin, dass viele Konsument:innen größere Mengen des fertigen Produkts trinken. Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist das kritisch zu betrachten.

Die Auswahl der zugesetzten Vitamine erscheint uns willkürlich und die Zusammensetzung der Produkte nicht nachvollziehbar.

Vitaminzusätze in Getränken sind auch über unsere Stichprobe hinaus im Trend. Immer mehr Hersteller setzen auf Vitamin-Getränke.

Unser Tipp: Vor dem Kauf prüfen, ob und in welcher Menge Vitamine enthalten sind und sich bewusst – auch mit Hinblick darauf, ob weitere NEM eingenommen werden – für den Konsum entscheiden.

Tipps für die richtige Handhabung

Hygiene und Lagerung von Leitungswasser beachten 

Selbst abgefülltes Trinkwasser können Sie bei richtiger Handhabung einige Zeit lagern. Wichtig ist dabei, auf eine hygienische Abfüllung und Kühlung zu achten. Bei meist in wiederverwendbaren Flaschen genutzten Flavored Water-Produkten können jedoch Bakterien und Speisereste aus der Mundflora ins Wasser gelangen. Zudem wird der "Begleiter für Unterwegs" meist nicht gekühlt. Daher sollten Sie es zeitnah trinken und die Flaschen nach dem Gebrauch gründlich reinigen.

Lediglich die Hersteller der Cold Brew Teas geben die Empfehlung, dass zubereitete Getränke innerhalb von vier Stunden bzw. zeitnah zu konsumieren seien. Für Säuglinge und Kleinkinder sind Cold Brew Teas generell nicht geeignet. Der Grund ist, dass Cold Brew Tees in der Regel auf schwarzem Tee basieren, der Koffein enthalten kann.

Grundsätzlich sollte man bei allen Produkten darauf achten, sie zeitnah zu konsumieren.

Süß oder dezent? Geschmack selbst dosieren

Während die Produkte geschmacklich weit auseinander gehen, haben sie jedoch gemeinsam, dass die Süße - bei Einhaltung der Zubereitungsempfehlungen – fast immer sehr intensiv ist. Die meisten Produkte scheinen auf ein sehr süßes Geschmacksprofil abzuzielen. Sie gewöhnen sich an den intensiven Süßegrad, was Ihre Geschmackspräferenzen langfristig verändern kann. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, empfehlen wir, die Getränke von Beginn an oder mit der Zeit stärker zu verdünnen.

Sollten Sie gerne zu zuckerhaltigen Getränken greifen, können Sie mit Flavored Water definitiv Kalorien einsparen, ohne dabei auf die gewünschte Süße zu verzichten. Neben den Vorteilen können Süßungsmittel bei langfristigem und intensivem Gebrauch jedoch auch negative Einflüsse vorbringen, zum Beispiel auf die Gesundheit der Darmflora oder den Insulinstoffwechsel. Es ist daher empfehlenswert, auch hier auf verantwortungsvollen Konsum zu achten.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Preise der Produkte schwanken erheblich. Die Preisspanne der gesamten Stichprobe beträgt 2,47 Euro - für einen Liter kann man, je nach Produkt, sowohl 18 Cent als auch 2,65 Euro zahlen. Hier lohnt sich ein genauer Vergleich: Ein hoher Preis bedeutet nicht zwangsläufig eine bessere Qualität. Auch günstigere Produkte konnten geschmacklich überzeugen.

  • Aromasirup/-tropfen: Min. 0,18 €/Liter, max. 0,73 €/Liter. Preisspanne: 0,55 €/Liter
  • Cold Brew Tea: Min. 0,46 €/Liter, max. 0,83 €/Liter. Preisspanne: 0,37 €/Liter
  • Brausedrops: Min. 1,34 €/Liter, max. 1,34 €/Liter. Preisspanne: 0 €/Liter
  • Flavor-Sticks: Min. 1,20 €/Liter, max. 2,65 €/Liter. Preisspanne: 1,45 €/Liter

Aroma Sirup/Tropfen und Cold Brew Teas bieten im Vergleich zu den anderen Produkten vergleichsweise gute Preis-Leistungs-Verhältnisse. Die Brausedrops und Flavor Sticks fielen in unserer Markt-Stichprobe hingegen deutlich teurer aus.

Negativ herausgestochen ist in diesen Segmenten das Produkt von Oh la laqua. Hier zahlt man einen unverhältnismäßig hohen Preis für Sticks, die lediglich mit Wasser, Zitronensaftkonzentrat und Aroma gefüllt sind.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis lässt sich durch eine geringere Dosierung weiter verbessern. Bei den Teebeuteln haben Sie die Möglichkeit, den Beutel in einer größeren Wassermenge ziehen zu lassen, um so die Ausgaben pro Liter zu senken. Auch bei den restlichen Produkten können Sie die Wassermenge pro Stick, Drop oder Tropfen anpassen und so die Menge an aromatisiertem Wasser pro Produkt steigern.

Die Dosierungsempfehlungen zu ignorieren und geringer zu dosieren ist somit in jedem Fall eine gute Option. Das verbessert nicht nur das Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern resultiert auch in einer weniger intensiven, aber dennoch deutlich wahrnehmbaren Süße des fertigen Getränks.

 

Spezialfall Air Up

Sowohl bei der Handhabung, als auch bei der Anschaffung stellen die Air Up Produkte einen Sonderfall dar.

Die Handhabung der Air Up-Trinkflasche unterscheidet sich deutlich von den anderen Produkten. Das Konzept basiert auf der so genannten retronasalen Wahrnehmung, bei der man Duftmoleküle über den hinteren Nasenbereich während des Trinkens wahrnimmt und so das Gehirn glauben lässt, dass das Wasser einen Geschmack hat, obwohl es tatsächlich nur aromatisierte Luft ist. Im Zuge der Stichprobe stellten wir einen Gewöhnungseffekt an den Duft fest, was den wahrgenommenen Geschmack im Laufe der Zeit schwächer erscheinen ließ. Der Geschmack ist eher dezent, vor allem, wenn man von zuckrigen Limonaden umsteigen möchte. Zudem kann man den Geschmack nicht selbstständig dosieren. Unsere Flasche bzw. der Trinkaufsatz hat den Geruch vom ersten benutzen Pod angenommen – die Wassermelone war auch nach der Reinigung und dem Wechsel auf einen neuen Pod noch deutlich zu riechen.

Auch in puncto Preis-Leistung muss man Air Up anders bewerten. Die Aufsätze sind in Dreierpacks erhältlich, je nach Sorte zahlt man dafür 5,99 oder 8,99 Euro. Damit liegt der Preis für einen Liter aromatisiertem Wasser zwischen 40 und 60 Cent – eine geringere Dosierung, um die Kosten weiter zu reduzieren, ist in diesem Fall nicht möglich. Zusätzlich sind die Pods nur in Kombination mit der speziellen Flasche nutzbar. Es handelt sich hierbei zwar um eine einmalige Investition, die mit 35 Euro (inkl. 3 Duftpods) jedoch durchaus kostenintensiv ist.

Auch bei der Hygiene der Trinkflasche könnte Air Up noch mehr herausholen. Es fehlt eine Bürste, um den Strohhalm zu reinigen - mit alltäglichen Küchenutensilien wird das kaum möglich sein.

 

Verpackung und Umweltaspekte

Flavored Water-Produkte bieten grundsätzlich eine umweltfreundliche Alternative zu abgefüllten Getränken, da sie den Konsum von Leitungswasser fördern und Einwegflaschen reduzieren - natürlich nur, wenn die Wasserzusätze auch wirklich mit Leitungswasser zubereitet werden. Dies ist ein positiver Aspekt, der zur Müllvermeidung beiträgt. Allerdings gibt es in puncto Nachhaltigkeit der Verpackungen deutliche Unterschiede und offene Fragen.

Die meisten Hersteller werben mit der Reduzierung des Einsatzes von PET-Flaschen, ein klarer Vorteil dieser Produkte. In manchen Fällen, wie bei Zendrops und Waterdrops, wäre es jedoch wünschenswert, wenn die Information über den genauen Einsparungsbetrag und die Entsorgung der Verpackungen noch etwas ausführlicher gestaltet würde. Symbole wie die Möbiusschleife und der Grüne Punkt weisen auf die Recyclingfähigkeit hin, bieten jedoch keine klaren Entsorgungshinweise für Verbraucher:innen. Zudem fällt generell auf, dass die Verpackungsmenge im Verhältnis zum Produkt vergleichsweise hoch ist.

Besonders kritisch ist der Einsatz von Bioplastik, wie bei Air Up, der in den meisten Fällen nicht nachhaltiger ist als konventionelles Plastik. Biobasierte Kunststoffe können oft nicht effizient recycelt werden und landen daher meist in der energetischen Verwertung.

Insgesamt sind die Nachhaltigkeitsbemühungen dieser Produkte ein Schritt in die richtige Richtung, könnten aber durch mehr Transparenz und bessere Verpackungslösungen, wie wiederverwendbare oder vollständig recycelbare Materialien, deutlich verbessert werden.

Fazit

Flavored Water-Produkte bieten eine Möglichkeit pure Leitungswasser abwechslungsreich zu gestalten und dadurch mehr zu trinken. Bunte, handliche Verpackungsgestaltung und der Lifestyle-Faktor können Spaß machen, sind jedoch auch im Preis bemerkbar und sollten nicht der vorrangige Kaufgrund sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis schwankt stark – günstiger ist oft nicht schlechter.
Unser Marktcheck zeigt: Die meisten Produkte enthalten Süßungsmittel. Zwar können diese Produkte animieren mehr Leitungswasser zu trinken, die Süßungsmittel sind aber nicht unumstritten und sollten nur in Maßen konsumiert werden. Auch bei den Versprechen zu Vitaminen und gesundheitsbezogenen Aussagen muss man aufpassen, denn nicht alle Claims sind rechtlich zugelassen.

Nachhaltigkeitspotenziale durch die Reduktion von Einwegplastik werden genutzt, könnten aber durch bessere Verpackungslösungen weiter optimiert werden.

Unser Tipp: Flavored Water-Produkte in Maßen genießen, auf die Zusammensetzung achten und die Getränke stärker verdünnen, um Süße und Kosten zu reduzieren.

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