"Losenet", "E.S. Company" oder "E.B. Inkasso" – Verbraucher erhalten Briefe mit angedrohter Zwangsvollstreckung, weil angeblich Rechnungen für Zeitschriften oder Gewinnspiele nicht bezahlt wurden. Das Geld soll auf ein Konto im Ausland überwiesen werden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Per Brief von unterschiedlichen angeblichen Inkassofirmen fordern Betrüger Geld für Zeitschriftenabos und Gewinnspiele.
- Mit Formulierungen wie "Ankündigung Zwangsvollstreckung droht" sollen die Empfänger eingeschüchtert werden.
- Zahlen Sie nicht, denn die Briefe sind Betrugsversuche!
"1. Mahnung – Ankündigung Zwangsvollstreckung droht" steht fett im Betreff eines Briefes der "Losenet Group". Im Briefkopf prangt ein großes Paragraphenzeichen. Die Firma, die angeblich in Hannover sitzt, will auf diesem Wege Geld eintreiben. 709,00 Euro, die angeblich für ein Zeitschriftenabo oder Gewinnspiel (das wird nicht genau geschrieben) nicht bezahlt worden sein sollen. Um ein gerichtliches Mahnverfahren einzustellen, wird den Empfängern nun ein Vergleichsangebot gemacht: Sie sollen 305,00 Euro überweisen. Ein entsprechend ausgefüllter Überweisungsträger hängt direkt am Brief.
Zahlen Sie nicht! Denn mehrere Punkte zeigen, dass die Forderungen nicht seriös sind.
- Der Verbraucherzentrale NRW liegen mehrere Schreiben mit gleichem Wortlaut vor, die alle das gleiche Aktenzeichen haben. Normalerweise bekommt jeder Gläubiger ein eigenes Aktenzeichen.
- Die angebliche Losenet Group existiert nicht im Handelsregister unter der angegebenen Registernummer beim Amtsgericht Hannover.
- Die E-Mail-Adresse "Losenetpeter@gmail.com" ist eine ganz normale Adresse bei Google, was darauf hindeutet, dass sie keinem Unternehmen gehört. Das hätte in der Regel eine eigene Domain hinter dem @-Zeichen.
- Das Geld soll nach Rumänien überwiesen werden. Das zeigt die Kontonummer auf dem Überweisungsträger, die mit "RO" beginnt. Ein Konto in Deutschland beginnt mit "DE".
- Die Telefonnummer hat die Ländervorwahl von Großbritannien (0044), statt 0049 für Deutschland.
Wenn Sie den beschriebenen und unten abgebildeten Brief erhalten haben, entsorgen Sie ihn im Altpapier. Zahlen Sie auf keinen Fall und versuchen Sie auch nicht, mit dem Absender Kontakt aufzunehmen!
Solche Briefe werden in vergleichbarer Aufmachung auch mit anderen Firmennamen verschickt. In kaum einem Fall stimmen die angegebenen Adressen und Handelsregisternummern der vermeintlichen Absender. So zum Beispiel bei der "E.S. Company", angeblich aus Hamm oder "E.B. Inkasso", angeblich aus Krefeld.
Mit der gleichen Masche wird schon länger versucht, Geld zu machen. Die Briefe ähneln stark denen, die im April 2017 von einer gewissen "Deutsch-Europäische Collections Group" verschickt wurden. Die tatsächlichen Abzocker verstecken sich wahrscheinlich im Ausland. Das macht es schwer, sie zu ermitteln.