Wer auf Eier, aber nicht auf deren Eigenschaften beim Kochen und Backen verzichten möchte, findet im Handel verschiedene Ersatzprodukte. Worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Es gibt viele Gründe, den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren oder ganz auf eine vegane Ernährung umzustellen. Neben Tierschutz und ethischen Aspekten spielt auch der Wunsch nach einer klimafreundlichen und pflanzenbetonten Ernährung eine große Rolle. Aber auch Gründe wie Neugier und Gesundheit, z.B. aufgrund von Unverträglichkeiten, können ausschlaggebend sein. Verbraucher:innen finden mittlerweile ein vielfältiges Angebot an vegetarischen und veganen Ersatzprodukten im Einzelhandel, aber auch im Internet. Sie sollen die verschiedenen tierischen Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Käse oder Ei ersetzen.
Wer auf den Konsum von Eiern verzichten möchte, kann beim Backen und Kochen als Ersatz entweder auf Lebensmittel wie Bananen, Apfelmus, Leinsamen & Co zurückgreifen – oder auf fertige Ersatzprodukte. Im Handel gibt es verschiedene pflanzenbasierte Ei-Alternativen. Sie stehen teils pulverförmig zum Anrühren, teils verzehrfertig im Kühlregal. Je nach Produkt sind sie geeignet für Bindung und Lockerung im Teig, zum Panieren, luftig Aufschlagen oder zum Anbraten in der Pfanne.
Die Marktstichprobe im Überblick
Im Rahmen einer Marktstichprobe hat die Verbraucherzentrale NRW im November 2021 insgesamt 18 Ei-Ersatzprodukte geprüft. Größtenteils handelte es sich um pulverförmige Erzeugnisse, die für den Ersatz von Eiern in süßen und herzhaften Backwaren eingesetzt werden können und mit Wasser angerührt werden. 13 Produkte sind als Ersatz von Vollei und drei Produkte als Ersatz von Eiweiß vorgesehen. 2 der 18 Produkte sind eine pflanzliche Alternative für Rührei und Omelett.
Von den Ei-Ersatzpulvern werden 10 in Bio-Qualität und 6 aus konventioneller Herstellung angeboten. Die pflanzlichen Rührei- und Omelett-Alternativen sind in Bio-Qualität und müssen gekühlt werden. 11 Produkte wurden im stationären Handel und 7 online erworben.
Die Kosten für ein aus einem Pulver angerührtes Ersatz-Vollei schwankten in der Marktstichprobe zwischen 5 und 40 Cent, wobei Bioprodukte mit mindestens 20 Cent etwas teurer waren. Die Preise für ein ersetztes Eiweiß lagen mit 33 bis 50 Cent etwas darüber. Zum Vergleich: Für ein Hühnerei in Bioqualität zahlen Verbraucher:innen 29 bis 55 Cent, für konventionell produzierte Eier 24 bis 30 Cent.
Was steckt drin? Zusammensetzung und Verwendung von Ei-Ersatzprodukten
Die betrachteten Vollei-Ersatzpulver bestanden meist hauptsächlich aus (Süß-)Lupinenmehl, das als pflanzliche Proteinquelle gilt, und/oder Maisstärke. Vereinzelt wurden auch andere Stärkepulver wie Kartoffel- oder Tapiokastärke eingesetzt. Ebenso fanden Mehle und weitere pflanzliche Proteinquellen wie Kichererbsenmehl, Sonnenblumenkernmehl, Erbsen-, Kartoffel- und Leinprotein Verwendung.
Die Eiweiß-Ersatzprodukte bestanden vor allem aus Erbsenprotein und Maisstärke. Zusätzlich wurden zum Teil weitere pflanzliche Proteinquellen wie Lupinenmehl, Kartoffel-, Erbsen- und Ackerbohnenprotein und Stärkepulver wie Kartoffel- und Reisstärke hinzugefügt.
Stärke wird in den Ei-Ersatzprodukten verwendet, weil sie zum Abbinden und Andicken von Flüssigkeiten geeignet ist. Sie bindet Wasser, hält die Masse bzw. den Teig zusammen und verkleistert ihn. Mehle mit einem höheren pflanzlichen Proteingehalt und Proteinpulver können Emulgierfähigkeiten besitzen, sie ermöglichen also das Verbinden von Flüssigkeiten mit Fett. Sie können Speisen und Gebäck binden, stabil halten und ihnen Konsistenz geben. Auf diese Weise werden die typischen Funktionen nachempfunden, die Eier in Teigen erfüllen.