- Profil
Bei Bürgerinnen und Bürgern ist die Verbraucherzentrale NRW eine gefragte Ansprechpartnerin. Sie gilt als glaubwürdig und zuverlässig, wie Umfragen immer wieder zeigen. Anbieterunabhängigkeit, fachliche Kompetenz und der bürgernahe Zugang zum Recht sind Garanten für eine hohe Akzeptanz.
Wir informieren und beraten zu den vielfältigen Fragen des Verbraucheralltags. Wir unterstützen Verbraucherinnen und Verbraucher aber auch bei der Durchsetzung ihrer berechtigten Interessen gegenüber Anbietern. Jahr für Jahr bewahren wir Tausende vor Übervorteilung. Wir ebnen den Weg, um Verbraucherrechte durchzusetzen.
Gegenüber Politik, Verwaltung und Verbänden setzen wir uns für wirtschaftlichen, gesundheitlichen und digitalen Verbraucherschutz ein. Ob in Anhörungen, bei Gesetzgebungsverfahren oder im fachlichen Austausch mit Stakeholdern – wir machen uns stark für faire Märkte, unbedenkliche Produkte und Dienstleistungen, für transparente Verbraucherinformation sowie für die praktikable Ausgestaltung von Verbraucherrechten.
Wir zeigen aber auch rechtlichen Regelungsbedarf auf – und wirken so darauf hin, dass etwa Gesetzeslücken kein Einfallstor für unseriöses Anbieterverhalten bieten. Mit den uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln – Abmahnungen und Klagen – sorgen wir dafür, dass Anbieter Verbraucherrechte auch einhalten. Damit nützt unsere Arbeit im rechtlichen Verbraucherschutz nicht nur Konsument:innen, sondern auch all jenen Anbietern, die ihre legitimen wirtschaftlichen Interessen durch unseriöses Geschäftsgebaren ihrer Mitbewerber bedroht oder geschädigt sehen.
Auch tragen viele unserer Aktivitäten dazu bei, das Wirtschaftsgeschehen zu strukturieren: Mit unserer Arbeit verbessern wir zum einen die Entscheidungs- und Handlungskompetenz der "Nachfrager". Zum anderen stärken wir durch unseren Einsatz für transparente und faire Regeln auch das Vertrauen der Konsumenten in die Märkte – was zu einem positiven Konsumklima beiträgt.
Mit vielen unserer Informations- und Beratungsangebote leisten wir einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung privater Haushalte. Wenn zum Beispiel Maßnahmen der Zwangsvollstreckung drohen oder wenn es Probleme mit dem Konto gibt: Wir bieten unbürokratisch Hilfe, wenn Ratsuchende in existenziellen Notlagen Unterstützung benötigen. Dies umfasst zum einen die Geld- und Kreditberatung, um Einnahmen und Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen. Zum anderen auch die rechtliche Prüfung von Gläubigerforderungen, etwa um ungerechtfertigte Rechnungsposten abzuwenden. Und wir unterstützen, um die Teilhabe am Wirtschaftsleben durch das Führen eines Pfändungsschutzkontos sicherzustellen.
Angesichts eines konstant hohen Anteils verschuldeter Privatpersonen, die offensichtlich immer öfter generationsübergreifend im Griff der Überschuldung bleiben, sind die Angebote sozialorientierter Verbraucherberatung nicht nur eine Hilfe für die Betroffenen, sondern auch eine echte Entlastung für die Sozialträger.
Als gemeinnütziger Verein werden wir von rund 30 verbrauchernahen Verbänden und örtlichen Arbeitsgemeinschaften getragen. Damit sind wir gesellschaftlich vielfältig verankert – und können bei unseren Aktivitäten nicht nur auf breite ehrenamtliche Unterstützung, sondern auch auf den Sachverstand der Mitgliedsverbände zählen.
- Angebote
Beratungsstellen: Die 63 Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW – zwischen Aachen und Detmold, zwischen Rheine und Euskirchen – verzeichnen zusammen mit unserem zentralen Servicecenter in Duisburg jedes Jahr rund 800.000 Kontakte mit Ratsuchenden. Persönliche Beratung, außergerichtliche Rechtsberatung und -vertretung, aktuelle Informationen und Ratgeberbücher sowie eine aktive Öffentlichkeitsarbeit zählen zu den Dienstleistungen, auf die Bürgerinnen und Bürger in "ihrer Verbraucherzentrale vor Ort" vertrauen.
Wenn der Handyvertrag Tücken birgt oder es beim Stromanbieterwechsel hakt, wenn Kostenfallen im Kreditvertrag lauern oder Urlaubsärger zum Reisebegleiter wird – die Teams in den Beratungsstellen helfen beifast allen Verbraucherproblemen – persönlich, telefonisch oder auf digitalem Weg. Mit dem Angebot zur außergerichtlichen Rechtsberatung und -vertretung bieten die örtlichen Verbraucherzentralen einen bürgernahen Zugang zum Recht. Auf Grundlage der aktuellen Gesetzgebung und Rechtsprechung werden Hilfestellungen gegeben, um berechtigte Ansprüche gegenüber Anbietern durchzusetzen.
Ratgeber: Etwa 80 aktuelle, attraktiv gestaltete Bücher und 35 E-Books umfasst das Verlagsprogramm der Verbraucherzentrale NRW. Bücher, E-Books und Software werden zum Teil auch in Kooperation mit Verbänden herausgegeben, wie zum Beispiel dem Deutschen Mieterbund DMB. 2021 wurden fast 85.000 Ratgeber mit anbieterunabhängiger Verbraucherinformation verkauft – im Direktvertrieb an Endkunden, über die Beratungsstellen, das bundesweite Netzwerk der Verbraucherzentralen und über den Buchhandel. Vom "Vorsorge-Handbuch" über "Altersvorsorge" und dem Praxis-Handbuch "Bauen!" bis hin zu "Bärenstarker Kinderkost" reicht die Themenpalette. Die Ratgeber bieten vertiefte Informationen, insbesondere wenn es um komplexe Themen des Verbraucheralltags geht.
Checked4you: Kinder und Jugendliche lotst das Online-Magazin "checked4you" der Verbraucherzentrale NRW mit aktuellen Beiträgen zu jugendrelevanten Themen durch die Konsumwelt. Neben vielen Informationen rund um Geld, Job, Trends, Shopping, Computer, Internet, Musik, Sport und Reisen finden die 16- bis 20-Jährigen hier über die Kommentarfunktion auch Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Meinung zu äußern. Beiträge können bewertet und mit anderen geteilt werden.
- Verbraucherkompetenz
Konsumieren will gelernt sein – und das Lernen sollte schon frühzeitig beginnen. Mit ihren Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche sowie für Erzieher:innen und Lehrkräfte bietet die Verbraucherzentrale NRW viele Module, um Heranwachsenden Kompetenzen zu vermitteln, die eine Orientierung in der Welt des Konsums ermöglichen. Um den bewussten Umgang mit Geld, nachhaltiges Konsumieren und Energiesparen, Medienkompetenz oder ein sicheres Agieren in der digitalen Welt drehen sich Materialien, Unterrichtseinheiten oder Workshops.
Unter welchen Arbeitsbedingungen wurde mein Smartphone hergestellt? Was kann ich zur Schonung von Ressourcen beitragen? Wie haushalte ich sinnvoll mit meinem Geld? Welche Inhaltsstoffe stecken in meiner Nahrung? Orientiert an ihrer Lebenswelt, werden junge Menschen motiviert, sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Dessen ökonomische, ökologische und soziale Folgen abzuschätzen, ist elementarer Baustein des Lehrplans zur Verbraucherbildung.
Als unabhängige Bildungspartnerin bietet die Verbraucherzentrale NRW Unterrichtsbesuche, Aktionen und Materialien für Schulen und Einrichtungen der Kindertagesbetreuung an - darunter auch vermehrt Selbstlernmaterialien für den digitalen Unterricht wie "Learning Snacks", Podcasts oder interaktive Videos. Mit Fachtagungen und Fortbildungen unterstützt sie zudem Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte und Multiplikatoren in Bildungseinrichtungen.
Aber nicht nur Kinder und Jugendliche werden mit Bildungsangeboten adressiert. Organisiert über die Verbraucherzentrale NRW versorgen beispielsweise die ehrenamtlich tätigen Verbraucherscouts insbesondere ältere Menschen, etwa in Vereinen oder Begegnungsstätten sowie im persönlichen Kontakt mit notwendigem Verbraucher-Know-How. Auch der digitale Selbstlernkurs "Meine Daten – alles OK im www" richtet sich in erster Linie an ältere Erwachsene.
- Verbraucherforschung
Eine zukunftsfähige Verbraucher- und Wirtschaftspolitik braucht einen theoretischen Unterbau. Denn Ergebnisse und Erkenntnisse der Verbraucherforschung bieten die Chance, politisches und wirtschaftliches Handeln an den Bedürfnissen der Konsumenten auszurichten. Welche Wertvorstellungen und Muster sind für deren Kaufverhalten maßgeblich? Wie muss verständliche Verbraucherinformation aussehen? Das bei der Verbraucherzentrale NRW angesiedelte Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW (KVF NRW) fördert die Forschung zu diesen Fragen und gibt Anstöße für interdisziplinäres Arbeiten in der Wissenschaft sowie deren Austausch mit Politik und Praxis.
- Arbeitsweise
Viel verbraucherrechtliches Know-how, stets aktuelle Beratungs- und Informationsangebote, gute Erreichbarkeit und nicht zuletzt die nutzerfreundliche Gestaltung der Beratungsstellen begründen das positive Image der Verbraucherzentrale NRW bei ihren Kund:innen.
Der fachlich-organisatorische Support, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Düsseldorfer Geschäftsstelle leisten, bildet die Grundlage für die Arbeit in den Beratungsstellen vor Ort, genauso wie an den telefonischen und digitalen Zugangswegen zur Verbraucherzentrale NRW. In der Zentrale "gebündeltes" Expertenwissen zu den verschiedenen Beratungsthemen lässt sich von allen Beratungskräften abrufen. Das sichert nicht nur die hohe Qualität und Aktualität der Beratungsaussagen, sondern auch einheitliche Standards von Aachen bis Minden.
Wobei das Ganze natürlich keine Einbahnstraße ist: Kristallisieren sich im Beratungsalltag problematische Marktentwicklungen oder neue unseriöse Geschäftspraktiken heraus, wirken die Anlaufstellen gleichsam als Sensor und spiegeln diese Beobachtungen an die Expert:innen in der Geschäftsstelle. Erkenntnisse, in welchen Gegenden oder Branchen welche Verbraucherprobleme auftreten, sind nicht zuletzt auch Grundlage für verbraucherpolitische Forderungen, die beispielsweise auf Verbesserungen gesetzlicher Regelungen hinwirken. Genauso können die Erkenntnisse dazu dienen, Missstände durch rechtliche Schritte abzustellen.
Darüber hinaus: Methoden der Beratung, Konzeptionen für Aktionen, Fortbildung und Personalentwicklung, Ausstattung der Räumlichkeiten, Management von Dienstleistungs- und Mietverträgen, Redaktion und Produktion von Materialien und Ratgebern sowie Unterstützung bei der lokalen Medienarbeit – all dies wird zentral in der Düsseldorfer Geschäftsstelle er- und bearbeitet. Damit lassen sich – im Verbund mit den Verbraucherzentralen der anderen Bundesländer und dem Verbraucherzentrale Bundesverband – nicht nur landes- oder bundesweit einheitliche und professionelle Standards sicherstellen, sondern auch kostengünstige Lösungen erreichen.
Unsere Maßnahmen, Beratungsaussagen und Empfehlungen können mitunter gewichtige Auswirkungen auf Märkte haben. Daher muss stets sichergestellt werden, dass sie sachlich gerechtfertigt und rechtlich haltbar sind. Das Streiten für starke Verbraucherrechte und unabhängige Verbraucherinformation und -beratung stellt daher täglich hohe Anforderungen an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Durch eine umfassende, kontinuierliche Fortbildung, bei der uns der Verbraucherzentrale Bundesverband unterstützt, sichern wir die Qualität unserer Arbeit, die Verbraucher von ihrer unabhängigen Partnerin erwarten.
- Finanzierung
Der Etat der Verbraucherzentrale NRW in Höhe von rund 51,6 Millionen Euro (2021) speist sich aus institutioneller Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen, aus anteiligen Mitteln der Städte und Kreise für die örtlichen Beratungsstellen, aus Projektmitteln, eigenen Einnahmen sowie Spenden.
Seit 2007 ist die Finanzierung der Verbraucherzentrale NRW durch Vereinbarungen mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur langfristigen Zusammenarbeit gesichert.
Wurde bis dahin jedes Jahr neu über die öffentlichen Zuwendungen entschieden, gibt es seither jeweils für einen Zeitraum von fünf Jahren Finanzierungszusagen, die Planungssicherheit bieten. "Moderner Verbraucherschutz für die Menschen in NRW – Gestärkt in die Zukunft" – so ist die aktuelle Vereinbarung für die Jahre 2021 bis 2025 überschrieben.
Auch durch die Akquisition von Projekten hat die Verbraucherzentrale NRW ihre Angebote zur Verbraucherinformation und -beratung immer wieder stärken und so auch ihre Finanzierung über Projektmittel des Landes, verschiedener Bundesministerien und der EU breiter aufstellen können.
Darüber hinaus erwirtschaften wir einen Teil der benötigten Mittel selbst: etwa durch den Verkauf von Ratgebern oder durch Beratungsentgelte, mit denen sich Ratsuchende an den entstehenden Kosten beteiligen. Außerdem ermöglichen mitunter Zuwendungen der "Verbraucherschutzstiftung in NRW" kleinere Sonderprojekte oder -maßnahmen.
- Geschichte
Vor fast 60 Jahren, am 21. Juli 1958, wurde die Verbraucherzentrale NRW als Landesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände gegründet. Doch das per Satzung erklärte Ziel, Verbrauchern als dem schwächeren Marktpartner zu mehr Macht zu verhelfen, hat auch heute nichts von seinem Anspruch eingebüßt.
Geändert allerdings haben sich die Methoden: Mit Haushaltsgeräteberatung in den Wirtschaftswunderzeiten in Schwung gekommen, zeigt sich die Verbraucherzentrale NRW heute mit einem dichten Beratungsstellennetz als kompetenter Dienstleister rund um Verbraucherberatung und -information.
21. Juli 1958
Engagierte Frauen- und Familienverbände gründen in Düsseldorf die Landesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände des Landes Nordrhein-Westfalen. 1959 wird die Abteilung Verbraucherzentrale NRW eröffnet. In sieben Beratungsstellen der Gründungsverbände (Düsseldorf, Hagen, Herford, Wuppertal, Essen, Köln und Bonn) wird zum Einkauf, zu Wohn- und Einrichtungsfragen beraten.
1961– 1964
Verbraucherzentralen gibt es jetzt in allen Bundesländern. Weitere Aufgaben kommen hinzu: gutachterliche Stellungnahmen, ein landesweiter Vortragsdienst, Ausstellungen zu "gesunder und preiswerter Ernährung", zum "Haushalten und Wirtschaften mit Kleinkindern".
1965
Das geänderte Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verhilft den Verbraucherverbänden zur Klagebefugnis bei Wettbewerbsfragen.
1967
128.000 Verbraucher besuchen die Ausstellung "Die Familie, wie sie lebt, wohnt und wirtschaftet" in Moers, an der sich die Verbraucherzentrale NRW beteiligt. Erste bundesweite Verbraucherwoche.
1968
Auch die Verbraucherzentrale NRW geht auf die Straße – mit dem Kleinbus "Verbraucher-Express". Die Ernährungsberatung setzt Filme und Diaschauen ein.
1971
Die Verbraucherzentralen treten der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) bei. Die erste Planstelle für eine Verbraucherberaterin wird bewilligt.
1972
Der Gesamtetat der Verbraucherzentrale NRW liegt bei knapp 1 Million Mark. Im Durchschnitt entfallen auf jede Beratungsstelle 6.500 Ratsuchende und 11.000 Beratungen. Umzug an den heutigen Standort in der Düsseldorfer Mintropstraße.
1973
Gegen Preistreiberei: Mit dem DGB ruft die Verbraucherzentrale NRW zum Fleischverzicht auf: "Wir wollen den totalen Fleischboykott!" Metzger reagieren mit Sonderangeboten und Preisnachlässen.
1974
Verbraucherinformationen für Einwanderer in sieben Sprachen, eine Aussiedlerberatungsstelle im Durchgangswohnheim Unna-Massen, später folgen Angebote für weitere Einwanderergruppen.
1975
Der telefonische Ansagedienst bietet aktuelle Verbraucher- und Einkaufstipps. Aufklärungskampagne in einem umgebauten Omnibus.
1977
Honorar-Rechtsanwälte übernehmen die Rechtsberatung in ausgewählten Städten.
1979
Start des dreijährigen Bildschirmtext-Feldversuchs (Btx): Mit dem Institut für angewandte Verbraucherforschung (IfaV) wird ein Informationsangebot mit mehreren tausend Seiten entwickelt.
1980
Die Verbraucherzentralen erhalten die Befugnis zur außergerichtlichen Rechtsbesorgung. Mit der Abteilung Verbraucherbildung hält Verbraucheraufklärung Einzug in Kindergärten und Schulen.
1981
Die Zeitung "Verbraucher aktuell" soll durch Themenwahl, Stil und Layout "auch mittlere und untere soziale Schichten" ansprechen. 2007 wird sie durch einen Online-Newsletter ersetzt.
1982
Boykottaufruf: 70 Prozent der Kunden protestieren mit ihrem Käuferstreik gegen die Preispolitik der Ölmultis. Beginn des Ratgeberverkaufs mit "Gärtnern ohne Gift" und "Giftdepot Mülleimer".
1983
Bundesweite Aktion gegen sittenwidrige Kreditverträge von Teilzahlungsbanken mit überwältigendem Echo auf Medien- und Verbraucherseite. Haushaltsführungs- und Budgetberatung sowie Spezialangebote wie die Versicherungsberatung laufen an.
1985
Die Arbeit mit finanziell oder gesellschaftlich benachteiligten Verbrauchern wird intensiviert, zum Beispiel durch Fortbildungen für Wohlfahrtsverbände, Kommunalverwaltungen und größere Unternehmen.
1986
Nach dem Tschernobyl-GAU fragen Tausende besorgte Bürger nach der Strahlenbelastung von Lebensmitteln. Die Abfall- und Umweltberatung entsteht mit einer zentralen Umweltgruppe und Beratern in Lünen und Dortmund, später in 24 weiteren Kommunen.
1987
Vorsicht, Spraydosen! – unter diesem Kampagnenmotto starteten die Verbraucherzentralen Aktivitäten gegen den Einsatz von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) als Treibmittel in Spraydosen.
1989
Start der landesgeförderten Energieberatung in zehn Kommunen. Angesichts des immensen Zustroms von Aus- und Übersiedlern aus Osteuropa wird die Verbraucherberatungsstelle in Unna-Massen zur Drehscheibe für zielgruppenspezifische Verbraucherinformation. Ein Informationspaket mit "Tipps für Übersiedler" und Wissenswertem zum Versicherungsschutz wird über 20.000 Mal verschickt.
1990
Gründung von Verbraucherzentralen in den fünf neuen Bundesländern: Die Verbraucherzentrale NRW unterstützt Brandenburg beim Aufbau.
1991
Die grenzüberschreitende Verbraucherberatung Gronau im deutsch-niederländischen Grenzgebiet wird eröffnet.
1993
Das "Konzept für die Verbraucherpolitik 2000 in NRW" des Landes sichert die Finanzierung der Geschäftsstelle – und zur Hälfte die der Beratungsstellen. Die Finanzierung der anderen 50 Prozent wird nach einem mehrjährigen Verhandlungsmarathon mit den Kommunen erfolgreich vereinbart.
1994
Basisangebote in Beratungsstellen werden kostenpflichtig.
1996
Fachtagung "Herausforderung Sustainability – Konzepte für einen zukunftsfähigen Konsum" in Aachen. Beginn der Beratung zu Pflegedienstleistungen.
1997
Start des Internetangebots der Verbraucherzentrale NRW, das heute im bundesweiten Gemeinschaftsauftritt der Verbraucherzentralen
fortgeführt wird.
1998
Die neue Baufinanzierungsberatung finanziert sich – wie die Versicherungs- und später die Altersvorsorgeberatung – vollständig aus Entgelten.
1999
Der telefonische Beratungsservice startet, heute beantwortet das "Verbrauchertelefon NRW" rund 16.000 Anfragen jährlich. Start der landesgeförderten Verbraucherinsolvenzberatung.
2000
Die Zuständigkeit für den institutionellen Verbraucherschutz in NRW wechselt – ausgelöst durch den BSE-Skandal – vom Wirtschafts- in das neue Verbraucherschutzministerium. Der Förderverein der Verbraucherzentrale NRW wird gegründet.
2001
Die Verbraucherzentrale NRW startet das Online-Jugendmagazin "checked4you".
2002
In zwei Internetforen der Verbraucherzentrale NRW beklagen Verbraucher ungerechtfertigte Preiserhöhungen nach der Euro-Einführung, über 900 Anbieter geben Erhöhungen zu.
2007
Erstmals erhält die Verbraucherzentrale NRW durch eine "Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz" mit der Landesregierung NRW eine Förderzusage bis 2010. Eine bundesweite Kampagne motiviert Verbraucher zum Stromanbieterwechsel.
2008
Mit der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers verlieren Tausende Anleger Teile ihres Vermögens. Durch eine Vereinbarung mit der ehemaligen Citibank bahnt die Verbraucherzentrale zahlreichen Bankkunden den Weg zu Entschädigungsleistungen.
2011
Mit einer zweiten Vereinbarung wird die Finanzierung der Verbraucherzentrale bis 2015 gesichert. Das Wissenschafts- und das Verbraucherschutzministerium gründen gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW das Kompetenzzentrum Verbraucherforschung (KVF).
2012
Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt verabreden gemeinsame Aktivitäten zu kriminellen Machenschaften bei unerlaubter Telefonwerbung.
2013
Mit einem Erfolg beim Bundesgerichtshof punktet die Verbraucherzentrale für mehr Transparenz im Energiemarkt.
2014
Im Online-Portal "IGeL-Ärger" kann Ärgernissen mit kostenpflichtigen Extraleistungen beim Arztbesuch Luft gemacht werden.
2015
Die 60. Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW wird in Witten eröffnet.
2016
Mit Verbraucherinformationen für Geflüchtete gibt die Verbraucherzentrale NRW Orientierung im Konsumalltag. In vier Städten lotst der Förderverein der Verbraucherzentrale NRW im Projekt "Verbraucherscouts" ältere Menschen durch den Verbraucheralltag.
2017
In einem "Memorandum of Understanding" werden mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeinsame Anstrengungen für mehr Cybersicherheit verabredet.
2018
Auf einer Fachtagung werden zum 60. Geburtstag der Verbraucherzentrale NRW Zukunftsperspektiven für Verbraucherarbeit ausgelotet. Die Verbraucherzentrale NRW mahnt Sony wegen kundenunfreundlicher Nutzungsbedingungen beim Onlineservice Play-Station-Network ab.
2019
Im Oktober wird die Flugärger-App eingeführt - ein Selbsthilfe-Tool, um Ansprüche bequem und kostenlos zu berechnen und bei der Airline geltend zu machen.
2020
Das Coronavirus hat für abgesagte Veranstaltungen, ausgefallene Flüge und abgeriegelte Länder gesorgt. Daher steht in diesem Jahr ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot rund um Corona im Mittelpunkt der Aktivitäten.
2021
Die Hochwasser-Katastrophe schlägt sich auch deutlich in der Arbeit der Verbraucherzentrale NRW nieder - vor allem mit den Themenschwerpunkten Vorbeugung, Maßnahmen und Versicherungsschutz.
2022
Das Jahr der Energiepreiskrise - die Energieberatung wird in bis dahin nicht gekanntem Ausmaße aufgesucht und benötigt.
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