Gemeinsamer Kühlschrank, gemeinsamer Plan
Wer in einer WG wohnt, kennt das Szenario: Ab und zu verschwindet der eigene Hummus mysteriös – oder eine Paprika liegt so lange hinten im Gemüsefach, dass keiner mehr weiß, wem sie gehört. Damit es nicht jeden Sonntag zum Kühlschrank-Krimi kommt, lohnt sich ein einfacher Plan – mit klaren Regeln, smarter Ordnung und einem System, das für alle funktioniert.
1. Struktur schaffen: So teilt ihr den Kühlschrank sinnvoll auf
Die Basis jeder guten Ordnung: klare Aufteilung. Jede Person bekommt ein eigenes Fach – und zusätzlich gibt’s ein gemeinsames Fach für Produkte, die alle nutzen, wie z. B. Senf, Pflanzenmilch oder Marmelade.
Praktisch sind auch:
- Namen oder Symbole zur Kennzeichnung
- Körbchen oder Boxen, damit nichts herumfliegt
- Unteres Fach: empfindliche Produkte wie Fisch oder Fleisch
- Kühlschranktür: Getränke und Dinge mit weniger Kühlbedarf
2. Reste retten leicht gemacht: „Eat me first“-Box und FIFO-Prinzip
Eins der größten Probleme in WGs: Essen wird schlecht, weil es niemandem (mehr) gehört – oder niemand weiß, wie alt es ist. Zwei einfache Tricks:
- „Eat me first“-Box: Lebensmittel, die bald aufgebraucht werden sollen, könnt ihr für alle sichtbar in eine Kiste legen – das motiviert zu spontanen Restegerichten oder gemeinsamen Kochaktionen. Das Prinzip funktioniert sowohl im Kühlschrank als auch bei den Vorräten.
- FIFO-Prinzip (First In, First Out“): Stellt neue Einkäufe nach hinten, ältere Lebensmittel nach vorne. So nutzt ihr alles rechtzeitig – ganz ohne Stress.
3. Vorräte gemeinsam planen
Auch im Vorratsregal lohnt sich Ordnung. Wer doppelt Nudeln kauft, weil man die alten im Chaos nicht gefunden hat, kennt das Dilemma. Deshalb:
- Gemeinsames Vorratsregal (z. B. für Mehl, Öl, Gewürze)
- Persönliche Boxen für individuelle Vorräte
- Einmal im Monat: „WG-Vorrats-Check“ – was ist noch da, was muss weg?
- Tipp: Nutzt eine kleine Checkliste am Kühlschrank oder in einer WG-App
4. Kühlschrankpflege nicht vergessen: Frische braucht Sauberkeit
Beim monatlichen Vorrats-Check lohnt sich auch ein kurzer Blick auf die Kühlschrankhygiene: Einmal durchwischen, vergessene Dosen aussortieren, und eventuell mal das Gemüsefach reinigen. So bleibt alles frisch – und eure Lebensmittel halten länger.
Tipp: Reinigungsroutine im WG-Putzplan festhalten. In fünf Minuten ist das meiste erledigt – und niemand muss sich ekeln, wenn er das nächste Mal eine Avocado sucht.
5. Kommunikation ist alles: Whiteboard statt WhatsApp-Chaos
Wer hat was gekauft? Wer will heute was loswerden?
Statt dutzende Nachrichten: einfach ein Whiteboard oder Tafelfolie am Kühlschrank. Ideen:
- „Reste für alle: Heute gibt’s Chili!“
- „Bitte essen: Käse (läuft bald ab)“
- „Wunschliste“ für den nächsten Einkauf
Das bringt nicht nur Übersicht, sondern auch WG-Flow. Vielleicht wird aus dem Resteessen ja euer neues Ritual?
6. Kleine Regeln – große Wirkung: euer WG-Kühlschrank-Kodex
Ein paar einfache Regeln helfen, damit Ordnung und Fairness auch bleiben. Zum Beispiel:
- Angebrochene Lebensmittel beschriften mit Namen und Datum
- Regelmäßiger gemeinsamer Check (z.B. an einem festen Tag im Monat)
- Keine Reste unbeaufsichtigt lassen – kurz markieren oder freigeben
- Wer etwas aufbraucht, trägt es auf die Wunschliste ein
Hängt euren eigenen kleinen WG-Kühlschrank-Plan an die Tür – am besten so charmant formuliert, dass alle mitziehen.
Mit einfachen Ideen und einem gut abgestimmten Plan könnt ihr nicht nur Ordnung halten, sondern aktiv dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Gleichzeitig fördert ihr ein faires und angenehmes Miteinander im WG-Alltag – ganz ohne erhobenen Zeigefinger.