Kosten für Warmwasser senken: Das können Sie als Hausbesitzer tun

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Wenn Sie Ihr Wasser im eigenen Haus mit einer Zentralheizung erwärmen, sollten Sie beim Energiesparen Hygieneprobleme vermeiden. Mit einer energieeffizienten Technik und einer geschickten Steuerung sparen Sie Energiekosten. Dabei kann auch die Sonne helfen.
Heizung - Heizkessel einstellen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Es lohnt sich, die Aufheizung des Wasserspeichers für einen hygienischen und energiesparenden Betrieb anzupassen.
  • Die Zirkulationspumpe sollte optimiert werden.
  • Sonnenenergie lässt sich als zusätzliche Wärmequelle fürs Wasser nutzen.
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Keine Chance für Legionellen & Co. - Temperatur am Wasserspeicher richtig einstellen

Haben Sie eine zentrale Wassererwärmung und einen Warmwasserspeicher, der heißes Trinkwasser bereithält?  Dann lohnt es sich, die Temperatur am Wasserspeicher möglichst gerade so warm einzustellen, dass sich bestimmte Bakterien, besonders die Legionellen, nicht vermehren. Dadurch kann das Risiko einer Infektion mit Legionellen reduziert und gleichzeitig unnötiger Energieverbrauch vermieden werden.

Es wird empfohlen, dass im gesamten Leitungssystem für warmes Wasser eine Temperatur von mindestens 55 Grad Celsius herrscht. Dies schreibt die Trinkwasserverordnung für größere Warmwasseranlagen vor. Empfehlenswert ist diese Mindesttemperatur auch für kleinere Anlagen mit einer Zirkulationsleitung, wie sie in Ein- und Zweifamilienhäusern häufig zu finden sind.

Zirkulationsleitungen für Warmwasser sind daran zu erkennen, dass sich in diesem Kreis eine zusätzliche Pumpe, die sogenannte Zirkulationspumpe, befindet. Um sicherzugehen, kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit bei ihrer Zirkulationsleitung, ob die Wassertemperatur an jeder Entnahmestelle mindestens 55 Grad beträgt. Schalten Sie dabei eventuell den Verbrühungsschutz kurzzeitig aus.

In größeren Warmwasserspeichern mit einem Volumen von mehr als 400 Litern muss gemäß Trinkwasserverordnung das Wasser am Speicherausgang immer mindestens 60 Grad warm sein. Gleiches gilt bei Leitungen, in denen mehr als drei Liter warmes Wasser stehen. Bei einem Kupferrohr mit einem Außendurchmesser von 15 mm entspricht dieses Volumen einer Rohrlänge von  15 m. Prüfen Sie daher regelmäßig alle drei Monate die Temperatureinstellung des Warmwasserspeichers. In Mehrfamilienhäusern kann im Zuge einer Modernisierung das Risiko, dass sich Legionellen in der Warmwasserleitung ansiedeln, durch die Auswahl bestimmter Technologien verringert werden. Dies sind zum Beispiel Wohnungsstationen.

Jede Wohnungsstation in einem Mehrfamilienhaus versorgt eine einzelne Wohnung mit Wärme für das Warmwasser und die Heizung. Sie besteht unter anderem aus zwei Wärmetauschern, die über einen gemeinsamen Heizkreis von einem zentralen Heizkessel mit Wärme versorgt werden. Die Wohnungsstationen funktionieren im Prinzip wie ein elektrischer Durchlauferhitzer, nur wird hier statt Strom das warme Heizungswasser als Wärmequelle genutzt.

Meist liegen die Wohnungsstationen nahe der jeweiligen Wohnungen und damit nahe an den Entnahmestellen.  Daher ist in der einzelnen Wohnung keine Zirkulationsleitung erforderlich, und im Haus ist lediglich ein Heißwasserstrang notwendig. Dieses System kann im Vergleich zu einer gemeinsamen Zirkulationsleitung für Warmwasser im ganzen Haus die Wärmeverluste senken.

Eine weitere Möglichkeit für die Versorgung von Wohngebäuden mit Warmwasser ist die Frischwasserstation. In dieser ist wie in einer Wohnungsstation auch ein Wärmetauscher eingebaut. Im Gegensatz zur Wohnungsstation ist sie direkt an den zentralen Pufferspeicher angeschlossen und dient ausschließlich der Erwärmung des Trinkwassers. Der Pufferspeicher wird somit direkt als Wärmequelle genutzt, ohne dass ein Heizkreis dazwischen geschaltet ist.

Frischwasserstationen oder Wohnungsstationen können aus energetischer und hygienischer Sicht günstiger sein als ein zentraler Warmwasserspeicher mit warmer Trinkwasser-Zirkulation. Welche Lösung für Sie besser ist, sollten Sie vor einer Sanierungsmaßnahme bei einer Energieberatung oder mit Ihrem Planungsbüro klären.

Informationen und Tipps für Privathaushalte zur Legionellenvermeidung und zu gesundheitlichen Aspekten einer Trinkwasserinstallation (für Kalt- und Warmwasser) erhalten Sie kostenlos in dieser Broschüre vom Umweltbundesamt und in einer Information des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Weitere Tipps finden Sie in unserem Beitrag zum Warmwasser sparen.

Zirkulationspumpe
Beispiel einer Zirkulationspumpe

Zirkulationspumpe effizient betreiben

Gibt es in Ihrem Haus längere Leitungen zu den Zapfstellen, kann es etwas dauern, bis dort warmes Wasser ankommt. Deswegen wird dort oft eine Warmwasserzirkulation eingebaut. Sie sorgt dafür, dass das warme Wasser sofort zur Verfügung steht. Dieser Komfort führt allerdings zu einem erhöhten Energieaufwand, denn eine Zirkulationspumpe benötigt zusätzlichen Strom und es treten Wärmeverluste in den Rohrleitungen auf.

Daher ist es sinnvoll, eine alte Zirkulationspumpe gegen ein effizienteres Modell auszutauschen und soweit hygienisch möglich die Leistung und die Laufzeiten der Zirkulationspumpe anzupassen. Dies kann zum Beispiel über eine Rücklauf-Temperatursteuerung der Zirkulationspumpe erfolgen. Das spart dauerhaft Strom- und Heizkosten, da dann auch die Verluste in den Rohrleitungen vermindert werden. Die Anpassung der Laufzeiten einer Zirkulationspumpe über eine zusätzliche Zeitsteuerung ist aus hygienischen Gründen nur dann sinnvoll, wenn die im vorangegangenen Abschnitt genannten hygienischen Anforderungen erfüllt werden und das Warmwassersystem technisch und hygienisch einwandfrei ist.

Hinweis: Auch ohne Pumpe kann warmes Wasser durch die Schwerkraft zirkulieren. Dies setzt aber voraus, dass eine Zirkulationsleitung für den Warmwasserkreis im Haus vorhanden ist. Eine solche Schwerkraftzirkulation benötigt keinen Strom, läuft allerdings rund um die Uhr und verursacht ungeregelte Wärmeverluste entlang der Leitungen. Deshalb kann der nachträgliche Einbau einer energieeffizienten Zirkulationspumpe mit Schwerkraftbremse oder auch die Nachrüstung einer Schwerkraftbremse bei Zirkulation mit vorhandener Pumpe sinnvoll sein.

Lassen Sie durch Fachleute die erforderliche Einstellung der Pumpenleistung überprüfen und auf das hygienisch notwendige Maß absenken oder den entsprechenden Automatikmodus aktivieren, denn oft ist deren Leistung zu hoch eingestellt. Lassen Sie auch klären, ob und wann kurzzeitige Unterbrechungen der täglichen Pumpenlaufzeiten unter Einhaltung der hygienischen Anforderungen möglich und sinnvoll sind. Damit verringern Sie auch bei effizienten Pumpen vermeidbare Energieverluste.

Speicherverluste vermeiden - Rohre lückenlos dämmen

Speicher geben Wärme an die Umgebung ab. Wie hoch dieser Wärmeverlust ist, hängt neben der eingestellten Temperatur und den (Nach-)Heizzeiten auch von der Wärmedämmung des Speichers ab. Seit Ende September 2017 gilt die EU-Ökodesign-Richtlinie. Seitdem dürfen nur noch neue Speicher verkauft werden, die eine sehr gute Wärmedämmung haben. Allerdings sind noch immer Speicher auf dem Markt, die diese Anforderungen nicht erfüllen.

Bei einer Heizungssanierung sollten Sie daher darauf achten, dass der neue Speicher in die Energieeffizienzklasse A eingeordnet ist. Dadurch können Sie langfristig Wärmeverluste reduzieren. Zusätzlich empfiehlt es sich, bei einer Heizungswartung auch eine Wartung des Trinkwarmwasserspeichers durchführen zu lassen, um Ablagerungen zu entfernen, die eine Keimbildung fördern könnten.

Um die Wärmeverluste niedrig zu halten, sollten Sie auch die Heizungsrohre und die warmen Trinkwasserleitungen dämmen. Die Dämmung Ihrer Rohrleitungen sollte möglichst lückenlos sein. Bei einer Nachrüstung im Altbau sollte zumindest vom Wassererwärmer, also zum Beispiel vom Trinkwarmwasserspeicher oder einem Pufferspeicher mit Frischwassermodul bis zur Stelle, an der die Leitung in der Wand verschwindet, gedämmt werden. Fehlende Dämmung können Sie selbst anbringen.

Sonnenenergie als zusätzliche Wärmequelle nutzen

Im Sommer bietet es sich an, den Heizkessel oder die Wärmepumpe zu unterstützen und das Wasser über Solarthermie zu erwärmen. Dabei "ernten" Solarkollektoren auf dem Dach kostenfreie Sonnenwärme und bringen sie in den Pufferspeicher oder Warmwasserspeicher ein. Solare Wärme macht die Warmwasserversorgung in Ihrem Haus robuster gegenüber Preissteigerungen bei den von Ihnen sonst dafür genutzten Energieträgern Strom, Gas oder Heizöl.

Photovolatikanlage auf Hausdach
Bild: smileus / 123rf.com

Auch eine Photovoltaikanlage können Sie nutzen, um warmes Wasser zu bereiten. Überschüssiger Strom aus der Photovoltaikanlage erhitzt über eine Heizpatrone oder einen elektrischen Heizstab das Wasser im Trinkwasserspeicher. So können Sie Ihren Eigenverbrauch an Solarstrom erhöhen und werden unabhängiger von Preisveränderungen auf dem Energiemarkt.

Die Bereitstellung von Wärme über eine solarthermische Anlage ist allerdings deutlich effizienter als die Erzeugung der Wärme über eine Photovoltaikanlage. Andererseits ist sie jedoch mit höheren Kosten für die Installation verbunden.

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