So finden Sie das passende Pflegeheim

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Die passende Pflegeeinrichtung für Angehörige zu finden, ist nicht immer leicht. Wir geben Tipps, welche Punkte Sie bei der Suche nach einem Pflegeheim beachten können.
Eine Tochter hilft ihrem Vater bei der Benutzung eines Laptops

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wenn Sie sich auf die Suche nach einer Pflegeinrichtung machen, sollten Sie zuerst eine persönliche Checkliste aus der Sicht der oder des Pflegebedürftigen erstellen.
  • Der Besuch vor Ort ist ein wichtiger Schritt bei der Suche nach dem passenden Pflegeheim.
  • Seit 2020 wird die Qualität von Pflegeheimen anhand zahlreicher Kriterien ermittelt und auch veröffentlicht. Diese Informationen können bei der Heimplatzsuche hilfreich sein. 
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Wie finden Sie die passende Einrichtung?

Einen Angehörigen in eine Pflegeeinrichtung zu geben ist ein schwerer Schritt, der oft von Zweifeln begleitet wird. Auch weil die Betroffenen selbst meist lieber in den eigenen 4 Wänden bleiben würden, mit denen sie Lebensgeschichte und Erinnerungen verbinden. Ist es die richtige Entscheidung? Können wir das bezahlen? Solche Gedanken beschäftigen viele Angehörige.

Meist machen die äußeren Umstände einen Umzug notwendig. Manchmal kann die Familie die Betreuung zuhause alleine nicht mehr leisten. In anderen Fällen sind die Räumlichkeiten nicht auf die Bedürfnisse einer pflegebedürftigen Person ausgerichtet. Aber wie finden Sie eine bezahlbare Einrichtung, mit der sich alle wohl fühlen? Die folgenden Tipps geben Hilfestellung, worauf Sie achten sollten.

Schritt 1: Erstellen Sie eine Checkliste

In einer Checkliste sollten Sie alles zusammenfassen, was Ihnen bei der Betreuung und Versorgung wichtig ist. Diese Fragen könnten Sie dem künftigen Pflegeheim stellen:

  • Wie weit ist das Pflegeheim von der jetzigen Wohnung entfernt?
  • Wie ist die Umgebung?
  • Können wir eigene Möbel mitbringen?
  • Können die Bewohner:innen ihren Tagesablauf mitgestalten?
  • Welche Angebote zur Teilhabe gibt es?
  • Ist die Einrichtung gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden?
  • Welche Serviceangebote gibt es, wie etwa Logopädie oder Krankengymnastik?
  • Gibt es Einzelzimmer oder nur Mehrbettzimmer?
  • Wie hoch ist der monatliche Eigenanteil an den Kosten?

Eine unabhängige Pflegeberatung – zum Beispiel der nächste Pflegestützpunkt – informiert darüber, welche Pflegeheime es in der näheren Umgebung gibt und mit welcher finanziellen Unterstützung durch die Pflegekassen Sie rechnen können.

Schritt 2: Suchen Sie online

Im Internet stehen Ihnen Internetportale zur Verfügung, die Sie bei der Suche unterstützen können.

Seit 2020 gibt es für Pflegeheime ein neues System der Qualitätsmessung und -darstellung. Die veröffentlichten Ergebnisse zur Qualität in Pflegeheimen finden Sie beispielsweise auf folgenden Portalen der Pflegekassen:

Ein seriöser Anbieter von weiteren Informationen ist auch das Heimverzeichnis der Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung. Im Heimverzeichnis sind Einrichtungen mit dem Qualitätssiegel Grüner Haken gekennzeichnet – ein anerkannter Hinweis für eine gute Lebensqualität im Alter.

Wenn Sie eines oder mehrere Heime entdeckt haben, die in Frage kommen, informieren Sie sich weiter auf den Webseiten der Einrichtungen.

Gut zu wissen: Lesen Sie auch zwischen den Zeilen. Ist der Internetauftritt einer Einrichtung freundlich und transparent? Oder ist er eher oberflächlich und wenig informativ?

Schritt 3: Besuchen Sie Ihr Wunsch-Wohnheim

Wenn Sie einige Wohnheime ausgewählt haben, besuchen Sie sie nach Möglichkeit - am besten gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person. Nehmen Sie Ihre Checkliste aus Schritt 1 mit und achten Sie außerdem auf folgende Aspekte:

  1. Atmosphäre: Ist der Kontakt zwischen den Pflegekräften und den Bewohnern herzlich und freundlich? Wenn Sie die Möglichkeit haben, sprechen Sie mit Bewohner:innen. Fühlen sie sich respektiert?
  2. Sauberkeit: Wirkt das Gebäude sauber und gepflegt? Riecht es angenehm? Wirken die Bewohner:innen gepflegt?
  3. Beschäftigungsangebote: Gibt es Freizeitangebote wie gemeinsames Singen, Basteln oder Fitness?
  4. Personal: Wirkt das Personal gestresst? Hat es Zeit, auf einzelne Bewohner:innen einzugehen? Wie viele Vollzeitpflegekräfte gibt es? Einen tieferen Eindruck bekommen Sie im Gespräch mit der Heimleitung. Bringen Sie dafür ausreichend Zeit mit.
  5. Ausstattung: Gibt es einen Gemeinschaftsraum? Wie groß sind die Zimmer? Gibt es Fitnessräume, eine Grünanlage oder Räume für besondere Aktivitäten?
  6. Miteinbeziehung der Angehörigen: Werden Sie als Familie in wichtige Entscheidungen und Alltägliches mit einbezogen? Wie ist die Kommunikation? Klar, persönlich und offen? Oder häppchenweise und intransparent?
  7. Speiseplan: Werfen Sie einen Blick auf den Speiseplan. Wenn möglich, nehmen Sie im Vorfeld an einem Mittagessen teil. Bei dieser Gelegenheit kommen Sie auch leicht mit Heimbewohner:innen ins Gespräch. Sie sollten vor Ihrem Besuch anmelden, dass Sie gerne am Essen teilnehmen möchten.

Sollte Ihr Wunschheim ein zeitlich befristetes Probewohnen anbieten, können Sie so einen noch besseren Eindruck vom Alltag in der Pflegeeinrichtung bekommen.

Umgang mit Wartelisten bei Pflegeheimen

Manchmal hat das Wunsch-Wohnheim keinen Platz frei. Dann können Sie sich meist auf eine Warteliste setzen lassen. Das Pflegeheim darf für die Zeit vor dem tatsächlichen Einzug in das Pflegeheim keine Gebühr verlangen. Der Bundesgerichtshof hat in seinem Urteil vom 15. Juli 2021 entschieden, dass Platz- und Reservierungsgebühren nicht rechtens sind. Um die Zwischenzeit zu überbrücken, kann die pflegebedürftige Person zunächst in ein anderes Heim einziehen. Ein Heimwechsel steht Ihnen auch dann offen, wenn Sie feststellen, dass das Wunschheim nicht Ihre Erwartungen erfüllt.

Prüfen Sie Vertrag und Kosten, bevor Sie sich entscheiden

Bevor Sie sich verbindlich für ein Heim entscheiden, ist es wichtig, sich den Vertrag und die Kosten genau anzusehen. Worauf Sie beim Vertragsabschluss achten sollten, lesen Sie in diesem Beitrag. Eine Übersicht über die Kosten, die Sie selbst zahlen müssen, finden Sie in diesem Artikel. Wann Kinder für ihre pflegebedürftigen Eltern finanziell aufkommen müssen, haben wir ebenfalls für Sie zusammengefasst.

Unter www.pflegewegweiser-nrw.de können Sie sich schnell einen Überblick über passende Beratungsangebote in der Nähe Ihres Wohnorts verschaffen.

Ergänzend erreichen Sie geschulte Mitarbeiter telefonisch unter der gebührenfreien Rufnummer 0800-4040044. Dort werden Sie am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 12 Uhr und am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr über das passende Pflegeberatungsangebote informiert.

Wir beraten auch individuell zum Thema Pflege. Hier gelangen Sie zu unserer Pflegerechtsberatung!
Senioren in einer Pflegeeinrichtung.

Pflege im Heim: Unsere Informationen für Pflegebedürftige

Von der Suche nach der passenden Einrichtung über den Umzug und Kostenfragen bis hin zur Hilfe bei Problemen: Wir informieren über die Rechte älterer, pflegebedürftiger und behinderter Menschen bei Verträgen mit Pflegeheimen.

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