Schadstoff in Spülmaschinen-Tabs

Stand:
Ich habe vor kurzem einen Beitrag in der ARD gesehen, dass Maschinenspülmittel Silberschutzmittel enthalten können, die giftig für die Gewässer sind.
Hand steckt Spülmaschinentab in Geschirrspülmaschine

Wir verwenden Zuhause Geschirrspültabs. Wie kann ich erkennen, ob diese schädliche Silberschutzmittel enthalten? Ist dieser Stoff auch gesundheitsschädlich für mich und meine Familie?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Geschirrspülmittel mit dem Blauen Engel darf kein Benzotriazol und keine Benzotriazol verwandten Stoffe (z.B. Toluyltriazole) enthalten.
  • Ob ein Geschirrspülmittel umweltschädliches Benzotriazol enthält, lässt sich oft erst erkennen, wenn man sich das Datenblatt nach Detergenzienverordnung  im Internet anschaut. Auf der Packung müssen die Inhaltsstoffe ärgerlicherweise nicht vollständig angegeben werden.
  • Auf gespültem Geschirr finden sich wahrscheinlich keine Rückstände von Benzotriazol. Aber dieser Stoff muss bei der Trinkwasseraufbereitung aufwendig entfernt werden. Er steht im Verdacht, das Hormonsystem zu stören.
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Woran lässt sich benzotriazolfreies Geschirrspülmittel erkennen?

Umweltfreundlichere Maschinenspülmittel ohne Benzotriazole können Sie auch ganz einfach an dem "Blauen Engel" erkennen. Denn dieser verbietet umweltschädliche Stoffe. Auch bei den Siegeln von ECOCERT® oder NCP (Natural Care Product) ist dieser Stoff verboten.

Auf der Packung eines Geschirrspülmittels muss Benzotriazol nicht gekennzeichnet werden. Um herauszufinden, ob ein Spülmittel diesen Chemikalie enthält, muss man sich aus dem Internet das Datenblatt heraussuchen, in dem alle Inhaltsstoffe aufgelistet werden müssen. Denn die Hersteller sind nach der Detergenzienverordnung verpflichtet, alle Inhaltsstoffe online der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Viele Hersteller stellen diese Informationen auf ihren Internetseiten unter der Überschrift "Inhaltsstoffe nach Detergenzienverordnung" bzw. "Datenblatt nach Detergenzienverordnung" zur Verfügung. Auch die Stiftung Warentest gibt an, welches der getesteten Spülmittel Benzotriazol enthält.

Ist Benzotriazol gesundheitsschädlich?

Benzotriazol steht im Verdacht das Hormonsystem zu schädigen. In wieweit dass tatsächlich der Fall ist, lässt die europäischen Chemikalienbehörde ECHA zurzeit prüfen. Außerdem ist dieser Stoff giftig für Wasserorganismen. Dass er zudem langlebig in der Umwelt ist, bereitet den Wasserversorgern, die diesen Stoff aus dem Rohwasser entfernen müssen, derzeit große Probleme. Es handelt sich also um eine Substanz, die die Reinigung von Abwässern erheblich verteuern oder unser Trinkwasser gefährden könnte.

Wir konnten keine Studien finden, in denen untersucht wurde, ob Rückstände von Benzotriazol auf dem Geschirr verbleiben, die eventuell über die Nahrung aufgenommen werden könnten. Wir gehen aber davon aus, dass das Spülprogramm dieses von Tellern, Tassen und anderem Geschirr entfernt.

Benzotriazol im Spülmittel ist völlig überflüssig

Da die Stiftung Warentest auch Spülmittel mit "gut" oder "sehr gut" bewertete, die kein Benzotriazol enthalten, ist diese Chemikalie für die Spülleistung selbst bei Silberbesteck offensichtlich nicht erforderlich. Davon abgesehen verwenden heute die meisten Menschen im Alltag Besteck aus Edelstahl. Die Verbraucherzentrale NRW rät aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen davon ab, Reinigungsmittel mit Benzotriazol zu verwenden.


Quellen:

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