Firewalls
In der Regel liefern Virenschutz-Apps eine Firewall mit. Die gibt es allerdings auch als separate App von diversen Anbietern. Einige davon erfordern so genannte Root-Rechte bei Android-Geräten. Root ist in etwa das gleiche wie Jailbreak bei iPhones und wer sein Handy rootet, verliert oft die Garantie des Herstellers. Es gibt aber auch Firewall-Apps ohne diesen Bedarf. Wichtig sind Firewalls in öffentlichen Netzwerken (z. B. Hotspots), um vor so genannten Packet Sniffern zu schützen. Solche Software sucht gezielt nach Sicherheitslücken in den Geräten, die mit dem Netzwerk verbunden sind. Oft merkt man selbst nichts davon. Davor können auch regelmäßige Updates (sofern verfügbar) und vor allem das Ausschalten des WLAN-Moduls schützen.
VPN
Die Abkürzung steht für "virtual private network" oder auf deutsch: "virtuelles privates Netzwerk". Das können Sie sich wie einen Tunnel vorstellen, durch den alle Daten zwischen dem Smartphone und den Servern mit den Internetseiten, die man aufruft, transportiert werden. Dabei können sie von Angreifern nicht abgefangen werden. VPN-Anbieter können aber theoretisch sehen, was durch den "Tunnel" fließt. Da sollte es dann schon eine Firma sein, der Sie vertrauen. Auch dazu gibt es übrigens einen Test bei Stiftung Warentest.
Gefahr durch Fake-Apps
Manche Kriminelle drehen den Spieß um: Sie preisen Apps als Schutz an, verteilen damit aber tatsächlich schädlichen Inhalte, die das Gerät schädigen oder Daten stehlen. Die Apps werden unter anderem über Werbung angepriesen, die vor angeblichen Bedrohungen warnt. Die Sache erläutern wir hier.
Der beste Virenschutz sind Sie selbst!
Fazit: Was Sicherheits-Apps liefern, haben viele Smartphones schon selbst an Bord – z. B. schon seit Version 5.1 eine Aktivierungssperre. Sie verknüpft das Gerät fest mit dem Google-Account. Selbst wenn es auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt wird, lässt es sich ohne Google-Zugangsdaten zunächst nicht wieder in Betrieb nehmen. Wichtig deshalb: Bevor Sie ein Smartphone abgeben, melden Sie es von Ihrem Nutzerkonto bei Apple oder Google ab!
Die Apps auf Android und iOS laufen in einer so genannten Sandbox: Darunter versteht man einen isolierten Bereich, innerhalb dessen jede Maßnahme keine Auswirkung auf die äußere Umgebung hat. Nur wenn Sie erlauben, dass sie sich auf andere Bereiche auswirken sollen, passiert das auch. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, welche Berechtigungen Apps verlangen und aus welchen Gründen. In den Einstellungen des Betriebssystems können Sie für jede App einzelne Rechte gewähren und entziehen.
Es kann außerdem nie schaden, immer mal wieder ein Backup zu machen. Sichern Sie also regelmäßig die Dateien Ihres Smartphones auf einem PC oder USB-Stick. Je nachdem, wie viel Sie mit Ihrem Gerät machen, kann so ein Backup einmal im Monat schon reichen. So können Sie im Notfall Ihre Dateien aufs Handy zurück spielen, falls Sie es mal wegen eines Schädlings "komplett plattmachen" müssen.
Gebrauchte Smartphones neu einrichten!
Wer ein gebrauchtes Gerät bekommt, sollte es vor dem ersten Einsatz auf Werkseinstellung zurück setzen. Der Vorbesitzer könnte zum Beispiel eine Überwachung installiert haben, die das Nutzungsverhalten ausspäht, ohne dass Sie es merken. Solche Apps zur Überwachung würden beim so genannten Reset entfernt werden.
Das sollten Sie generell bei der Nutzung eines Smartphones beachten
- Installieren Sie Apps und Updates nur aus den offiziellen und vertrauenswürdigen Stores!
- Deaktivieren Sie in den Android-Einstellungen die Möglichkeit, Apps aus unbekannten Quellen zu installieren.
- Lassen Sie sich nicht von E-Mails blenden, die vorgeben, im Anhang ein Update für bestimmte Apps zu liefern. Update-Nachrichten für Apps aus den offiziellen Stores kommen nicht per E-Mail!
- Lesen Sie sich durch, welche Rechte die Apps haben wollen! Überlegen Sie, ob diese Berechtigungen sinnvoll und nötig sind. Eine Taschenlampe-App muss z. B. nicht auf gespeicherte Kontakte zugreifen.
- Schützen Sie Ihr Smartphone mit einer sicheren Sperrmethode.
- Halten Sie die Version des Betriebssystems aktuell, da die Updates oft Sicherheitsverbesserungen enthalten.
- Lassen Sie bei Ihrem Mobilfunk-Anbieter die Nutzung kostenpflichtiger SMS-Dienste ("Premium-Dienste") sperren. Stichwort: Drittanbietersperre.