Was ist Upcycling? Und wann ist es sinnvoll?

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Upcycling bedeutet: Kleidung, Möbel oder Geräte werden nicht einfach nur recycelt, sondern aufgewertet. Wie das funktioniert und wann es sinnvoll ist, erfahren Sie hier.
Werkzeugkasten für DIY-Projekte und Upcycling

Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim Upcycling verschaffen Sie einem ausgedienten Gegenstand einen neuen Lebenszyklus.
  • Upcycling ist dann sinnvoll, wenn Sie für das hergestellte Produkt eine Verwendung haben.
  • Upcycling trägt zum Ressourcenschutz bei und dadurch auch zum Natur- und Klimaschutz.
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Nicht immer müssen alte, kaputte oder scheinbar nutzlose Gegenstände gleich weggeworfen werden. Viele Geräte können repariert werden und aus löchrigen Jeans oder leeren Konserven lässt sich noch das ein oder andere herstellen. Bevor Sie also etwas in die Mülltonne werfen, überlegen Sie, ob Upcycling eine Option sein könnte.

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Upcycling und Recycling: Was ist der Unterschied?

Upcycling ist eine Form von Recycling. Der Unterschied zwischen Upcycling und Recycling liegt aber in der Art und Weise, wie ein Produkt für die Wiederverwendung aufbereitet wird: Beim Recycling werden die Produkte – beispielsweise eine PET-Flasche – in ihre einzelnen Grundbausteine zerlegt. Beim Upcycling können Sie die Produkte zwar auch bearbeiten, um Teile anders zu verwenden, es steckt aber kein industrieller Prozess dahinter.

Upcycling

Sie werten ausgediente Produkte auf, indem Sie sie für andere Zwecke verwenden als eigentlich vorgesehen.

Beispiele:

  • Ein Teelichthalter aus einem alten Konservenglas
  • Eine Geldbörse aus einer alten Jeans
  • Ein Beutel aus einem alten T-Shirt oder Kissenbezug

Recycling

Industrieller Prozess, bei dem die Rohstoffe eines Produktes für die Wiederverwertung aufbereitet werden.

Beispiele:

  • Plastik von PET-Flaschen wird für neue PET-Flaschen verwendet.
  • Altmetalle werden geschmolzen und in eine neue Form gepresst.
  • Glas wird geschmolzen und zu neuen Flaschen verarbeitet.

 

Wie funktioniert Upcycling?

Wie der Name schon sagt: Beim Upcycling verschaffen Sie einem ausgedienten Gegenstand einen neuen Lebenszyklus („cycling“), der im besten Fall sogar eine Aufwertung des Gegenstands darstellt („up“). Dabei sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Sie können im Prinzip bei jedem Produkt, Kleidungsstück oder Gerät, für das Sie keine Verwendung mehr haben, überlegen, ob Sie daraus noch etwas Nützliches herstellen können.

So funktioniert Upcycling – Die Einkaufstasche aus dem Kissenbezug

  1. Sie haben einen Kissenbezug, den Sie nicht mehr verwenden. Zum Beispiel weil er an einer Stelle ein kleines Loch hat.
  2. Da Ihnen die Farbe des Bezugs gut gefällt, entscheiden Sie sich, daraus eine Einkaufstasche zu nähen.
  3. Bei einer Suche im Internet finden Sie im Handumdrehen Schnittmuster und Anleitungen.
  4. Sie legen los und fertig ist die neue Einkaufstasche.

Natürlich könnte es sein, dass Sie keine Nähmaschine besitzen – und für eine Einkaufstasche lohnt es sich auch nicht, eine anzuschaffen. Auch für diesen Fall finden Sie viele Anleitungen im Internet. In Repaircafés können Sie außerdem oft Nähmaschinen mitbenutzen. Welche Repaircafés und Reparatur-Initiativen über Nähmaschinen verfügen, können Sie auf dem Portal des Netzwerks Reparatur-Initiativen recherchieren.

 

Upcycling: Vorteile und Nachteile

Nicht jedes Produkt oder Material eignet sich für die Wiederverwendung. Lesen Sie hier einige der Vor- und Nachteile des Upcyclings:

Vorteile

  • Sie sparen Ressourcen.
  • Sie produzieren weniger Abfall.
  • Sie tragen zu einem nachhaltigen Konsum-Verhalten bei.
  • Sie erhalten ein individuelles neues Produkt – ein Unikat.
  • Upcycling fördert die Kreativität.

Nachteile

  • Sie könnten versehentlich schädliche Stoffe verarbeiten
  • Kaufen Sie für ein Upcycling-Projekt viele zusätzliche Produkte, ist es unter Umständen nicht nachhaltiger als ein neugekauftes Produkt.
  • Upcycling macht nur Sinn, wenn Sie das hergestellte Produkt auch brauchen können.

 

Wann ist Upcycling sinnvoll?

Nicht jedes Produkt erhält durch Upcycling eine Aufwertung. In der Regel können Sie anhand weniger Fragen einschätzen, ob sich das Produkt für ein Upcycling eignet:

  • Brauche ich das Produkt, das ich aus dem alten Produkt erstellen kann?
    Wenn das nicht der Fall ist, können Sie sich je nach Produkt überlegen, ob Sie es als Bastelprojekt verschenken oder verkaufen möchten, bzw. an eine Institution spenden wollen, die alte Produkte verwertet.
  • Enthält das Material unter Umständen Schadstoffe?
    Achten Sie  auf die verwendeten Materialien. Mit Hilfe einer Internetsuche können Sie in der Regel herausfinden, ob ein Produkt schädliche Inhaltsstoffe enthält.
  • Kann ich das Produkt auch ohne Upcycling reparieren und für seinen ursprünglichen Zweck weiterverwenden?
    Wenn Sie das ursprüngliche Produkt nach einer kleinen Reparatur auch zum selben Zweck weiter verwenden können, ist ein Upcycling nicht notwendig. (Es sei denn sie möchten es gerne.)

Seien Sie besonders bei Elektrogeräten vorsichtig, bevor Sie sich eigenständig an die Reparatur machen. Zwar können Elektrogeräte häufig repariert werden – und das kann sich bereits bei kleinen Elektrogeräten lohnen – Sie sollten sich dafür aber Rat bei jemandem suchen, der sich mit Elektronik auskennt.

 

Repaircafés: Werkstätten zum gemeinsamen Reparieren

Möchten Sie Elektrogeräte reparieren oder Produkte upcyceln, ohne eine Nähmaschine zu haben, sind Repaircafés genau das Richtige für Sie. Denn dort helfen versierte Hobbyhandwerker:innen Ihnen dabei, defekte Geräte wieder instand zu setzen bzw. eine Nähmaschine zu bedienen.

Meistens finden Repaircafés in regelmäßigen Abständen statt – beispielsweise jeden Monat. Sie können sich dann für einen Termin anmelden und bekommen Unterstützung bei der Reparatur Ihres Gerätes oder der Umsetzung Ihres Projektes. Sollten keine Ersatzteile benötigt werden, ist die Reparatur sogar kostenlos.

 

Upcycling und Recycling: Häufige Fragen und Antworten

Was ist Downcycling?

Teilweise wird Recycling auch als Downcycling bezeichnet. Das liegt daran, dass die verwendeten Materialien in der Regel nach dem Recycling nicht mehr die gleiche Qualität aufweisen wie zuvor. Recyceltes Papier ist beispielsweise oft grauer und matter als neues Papier.

Ist Upcycling wirklich nachhaltig?

Upcycling ist auf jeden Fall nachhaltiger als ein Produkt wegzuwerfen – vorausgesetzt Sie haben für das hergestellte Produkt überhaupt Verwendung. Sollten Sie viele zusätzliche Materialien benötigen, um ein Produkt aufzuwerten, kann es aber sein, dass das Upcycling-Projekt weniger nachhaltig ist. Generell trägt Upcycling aber zu bewussterem und nachhaltigerem Konsum bei.

Warum sollte man Upcycling machen?

Generell ist es sinnvoll, Produkte und Geräte so lange zu verwenden wie möglich, um Ressourcen einzusparen. Upcycling hilft dabei, den Lebenszyklus eines Produktes zu verlängern bzw. ihm einen neuen Lebenszyklus zu schenken. Das trägt zum Ressourcenschutz bei und dadurch auch zum Natur- und Klimaschutz.

Sind Reparatur und Upcycling das Gleiche?

Nein, denn eine Reparatur gibt einem Gegenstand keinen neuen Zweck. Beim Upcycling wird das Produkt sozusagen zweckentfremdet, aber wieder nützlich gemacht.

Anregungen in Videos

Blumentöpfe aus Milchtüten, Handyhalter aus Plastikflaschen, Regale mit Marmeladengläsern, Schmuck aus Altpapier – die Schülerinnen Jette und Rosa zeigen in ihren Videos, wie kreativ und funktionell Upcycling sein kann. Zu sehen sind die Beiträge in unserem Online-Jugendmagazin checked4you: https://www.checked4you.de/diy

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