Puppen: Welche Puppe enthält keine gesundheitsschädlichen Stoffe?

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Wir möchten unserer Tochter zu Weihnachten eine Puppe schenken. Haben Sie Infos, welche Puppe keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthält?

Das Wichtigste in Kürze:

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Detaillierte Antwort: Insbesondere für kleinere Kinder sind verantwortungsvoll produzierte Stoffpuppen empfehlenswert z.B. solche aus GOTS (Global Organic Textile Standard)-zertifizierten Stoffen.  ÖKO Test veröffentlichte im Dezember 2023 einen Test zu Spielzeugpuppen, in dem acht von zehn Stoffpuppen mit „gut“ oder „sehr gut“ abschnitten, während wegen der enthaltenen Weichmacher keine Kunststoffpuppe besser als „befriedigend“ bewertet wurde.

Hier erfahren Sie, worauf man bei Stoffspielzeug außerdem achten kann

Entfernen Sie bei Stoffpuppen für kleine Kinder vorsichtshalber die Etiketten und waschen Sie die Puppenkleidung, bevor Ihr Kind damit spielt. Egal woraus de Puppe besteht, bei Kindern, die Spielzeug noch in den Mund nehmen, sollten die Puppe und das Zubehör keine ablösbaren, verschluckbaren Kleinteile enthalten.

Plastikpuppen bestehen so gut wie alle aus dem Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid). Damit man aus diesem ursprünglich harten Kunststoff weiche, elastische Puppen herstellen kann, sind Weichmacher notwendig. Diese Weichmacher sind nicht fest an den Kunststoff gebunden sondern werden nach und nach freigesetzt. Bis etwa einschließlich 2006 durften noch gesundheitsschädliche Phthalat-Weichmacher in Spielzeug verwendet werden. Diese können das Hormonsystem stören und zu Unfruchtbarkeit führen. Zudem können sie Diabetes oder Fettleibigkeit begünstigen. Diese Weichmacher sind immer noch vorhanden, solange der Kunststoff nicht hart und spröde geworden ist. Daher sind ältere Plastikpuppen als Kinderspielzueg ungeeignet.

Heute werden Ersatzweichmacher (z.B. ATBC, DEHT; TXIB oder DINCH) verwendet, deren gesundheitliche Bewertung noch Fragen offen lässt. Untersuchungen an Kindern zeigen, dass in deren Urin Abbauprodukte von Phthalatweichmachern und in den letzten Jahren zunehmend auch Ersatzweichmacher nachweisbar sind. Während bestimmte Phthalatweichmacher das Hormonsystem schädigen und unfruchtbar machen können, kann DINCH im Tierversuch in hohen Konzentrationen die Nieren schädigen. TXIB steht im Verdacht, das ungeborene Kind schädigen zu können.

 PVC fiel in der Vergangenheit oft noch durch weitere problematische Zusatzstoffe auf.


Quellen:

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