Das Wichtigste in Kürze:
- Radonmessungen können nach Anleitung selbst durchgeführt werden. Eine Messung kann bis zu 12 Monaten dauern.
- Das Bundesamtfür Strahlenschutz stellt eine Liste mit anerkannten Messlaboren zur Verfügung, die Radondetektoren (Exposimeter) versenden.
Detaillierte Antwort:
Wie kann ich Radon messen lassen?
Radonmessungen kosten etwa 30-50 Euro und können einfach selbst durchgeführt werden. Dazu können Sie sich von einem Messlabor, das vom Bundesamt für Strahlenschutz anerkannt ist, einen oder mehrere passive Radondetektoren (kleine Dosen zum Aufstellen, Exposimeter) zusenden lassen. Eine Liste anerkannter Labore finden Sie unter dem Punkt "Wo bekomme ich ein Messgerät?" auf der Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz.
Eine Dose kann an der Stelle im Keller aufgestellt werden, an der die Versorgungsleitungen ins Haus eintreten. Dort ist die Radonkonzentration in der Regel am höchsten. Eine weitere Dose sollte in dem Zimmer aufgestellt werden, in dem man sich am längsten aufhält. Das ist üblicherweise das Schlafzimmer.
Die Messung wird am besten über 12 Monate durchgeführt, um einen Jahresmittelwert zu erhalten und die langfristige Belastung der Gebäudenutzer richtig einzuschätzen. Durch das unterschiedliche Lüftungsverhalten sind die gemessenen Radonkonzentrationen in den Wintermonaten häufig höher als im Sommer. Um die Belastung nicht zu unterschätzen, sollten kürzere Messungen, die nur über drei Monate laufen, daher am besten im Winter durchgeführt werden.
Woher kommt das Radon?
Radioaktives Radon-Gas entsteht durch den Zerfall von Uran, das in Böden und Gestein von Natur aus in unterschiedlichem Maße enthalten sein kann. Es kann über den Untergrund in Gebäude eintreten. Daher ist die Belastung in Kellern höher als in den höher liegenden Stockwerken. Derzeit werden etwa 5 Prozent aller Lungenkrebsfälle in Deutschland auf Radon in Gebäuden zurückgeführt.
Wann ist ein Gebäude besonders Radon gefährdet?
Ein Gebäude ist ist laut Bundesamt für Strahlenschutz besonders anfällig für hohe Radon-Konzentrationen in Innenräumen, wenn es
- in einem Gebiet liegt, in denen in vielen Gebäuden eine hohe Radon-Konzentration zu erwarten ist,
- keine durchgehende Grundplatte aus Beton aufweist,
- vor 1960 errichtet wurde und keine moderne Feuchteisolation besitzt,
- nicht unterkellert ist oder sich Aufenthaltsräume im Keller befinden,
- offensichtliche Eintrittswege für Bodenluft (Spalten, Risse, Natursteingewölbe, offene Kellerböden, nicht abgedichtete Leitungsdurchführungen, Verbindungen zu unterirdischen Hohlräumen) vorhanden sind.
Lokale Radonwerte können je nach Untergrund selbst in einem kleinen Gebiet stark variieren. Wenig detaillierte Radonkarte bieten daher nur eine grobe Orientierung.
Sie können beispielsweise beim Umweltamt Ihrer Stadt nach Radonmesswerten in Ihrem Wohngebiet fragen oder auf Radonkarten Ihrer Region im Internet nachschauen. Auf den Seiten des Bundesamtes für Strahlenschutz finden Sie ebenfalls Karten zur räumlichen Verteilung von Radon in Deutschland. Dort finden Sie auch weitere ausführlichere Informationen zu Radon.
Informationen zu Radonvorkommen in Nordrhein-Westfalen werden auch hier bereit gestellt.
Weitere Informationen zu Radon finden Sie auch bei der Zentralen Radonstelle des Landes Nordrhein-Westfahlen , beispielsweise die Flyer "Radon in Gebäuden“ und "Radon beim Bauen“
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