Uhrenarmband aus Leder: Ist Hautausschlag möglich?

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Seitdem ich ein neues Lederarmband an der Uhr habe, ist mein Handgelenk wund und gerötet. Woran kann das liegen? Wo kann ich das Armband untersuchen lassen?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ob das Uhrenarmband die Ursache für die Hautreaktion ist, sollte ärztlich abgeklärt werden.
  • Chrom-VI in chromgegerbtem Leder und Bestandteile von Farbstoffen in Leder können Kontaktallergien hervorrufen.
  • Uhrenarmbänder sind Bedarfsgegenstände; für diese ist die Lebensmittelüberwachung zuständig.
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Detaillierte Antwort:

Ob das Uhrenarmband für Ihre Hautreaktion verantwortlich ist und falls ja, welche Substanzen, sollten Sie ärztlich abklären lassen, z.B. von einer Allergologin oder einem Allergologen. Leder kann unterschiedliche Allergene wie Chrom-VI oder Farbstoffe bzw. Bausteine von Farbstoffen enthalten.

Chrom-VI wird immer wieder in chromgegerbtem Leder nachgewiesen. So beanstandete 2021 das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart 15 Prozent der untersuchten Lederprodukte wegen Grenzwertüberschreitung von Chrom VI.  Es ist nach Nickel und Duftstoffen eines der häufigsten Kontaktallergene. Für Lederwaren mit Hautkontakt gilt ein gesetzlicher Grenzwert von 3 mg/kg. 

Sie können das Uhrenarmband dem örtlichen Lebensmittelüberwachungsamt melden. Es ist auch für die chemische Untersuchung von Bedarfsgegenständen mit Hautkontakt zuständig.

Wenn Sie eine Allergie gegen Chrom-VI haben, sollten Sie chromfreies, pflanzlich gegerbtes Leder bevorzugen oder auf andere Materialien als Leder ausweichen. Hersteller, die pflanzlich gegerbtes Leder verwenden, werben in der Regel auch damit. Orientierung bietet auch das IVN Naturleder-Siegel: Es verbietet die Chromgerbung.

Quellen:

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