Das Wichtigste in Kürze:
- Egal, ob Shampoo-Bar oder Seife: Beide helfen Plastikmüll zu vermeiden.
- Shampoo-Bars ähneln flüssigen Haarshampoos in Bezug auf die waschaktiven Substanzen (Tenside) und liefern ein vergleichbares Waschergebnis.
- Shampoo-Seifen sind alkalisch, daher wird nach dem Waschen eine saure Spülung empfohlen, um die Haarstruktur wieder zu glätten.
- Auch bei den verpackungsarmen Alternativen lohnt es sich, auf Naturkosmetiksiegel zu achten, weil diese umfassendere Verbote für problematische Inhaltsstoffe festlegen als die Kosmetik-Verordnung.
Haarwaschseifen, enthalten als waschaktive Substanzen genau wie "normale" Seifen die Salze von Fettsäuren. Sie enthalten in der Regel weniger freie Fette als rückfettende Körperseifen. Das Waschergebnis der Haarwaschseife ist eventuell ungewohnt, da der pH-Wert alkalischer ist als bei Shampoos in der Flasche oder festen Shampoos. Hartes Wasser kann außerdem dazu führen, dass sich unlösliche Kalkseifen bilden, die das Waschergebnis beeinflussen. In einschlägigen in Foren wird empfohlen, nach Benutzung der Haarseife eine saure Spülung (auch Rinse genannt) mit stark verdünntem Essig (1-2 Esslöffel pro Liter Wasser) oder stark verdünnter Zitronensäure zu machen.
Es gibt außerdem seifenfreie, feste Shampoos, die ähnliche oder sogar die gleichen schäumenden, waschaktiven Substanzen (Tenside) wie Shampoos in der Flasche enthalten. Meist werden diese auch als Shampoo-Bar oder festes Shampoo bezeichnet.
Während flüssige Shampoos zu 70-90 Prozent aus Wasser bestehen, enthalten feste Shampoos und Shampooseifen kein oder fast kein Wasser. Weil Mikroorganismen Wasser zum Wachsen benötigen, kommen diese ohne Konservierungsmittel aus. Oft enthalten sie auch weniger Farb – und Duftstoffe als die Flüssigen.
Das Waschergebnis war in einem Test der Stiftung Warentest durchaus mit Shampoos aus der Flasche vergleichbar. Auf jeden Fall lohnt sich auch bei den abfallarmen Shampoo-Alternativen ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Teilweise werden hier stark entfettende, hautreizende Tenside wie "Sodium Lauryl Sulfate" eingesetzt. In Produkten ohne Naturkosmetiksiegel können chemischhergestellte Duft- und Farbstoffe sein. Bei Shampoo-Alternativen, die als zertifizierte Naturkosmetik angeboten werden, sind viele problematische Inhaltsstoffe verboten.
Oft wird empfohlen, mit Shampoobar oder der Shampooseife die nasse Kopfhaut direkt einzuseifen. Schonender ist es, den Schaum zunächst in den Händen zu produzieren und dann den Schaum auf der nassen Kopfhaut zu verteilen. Auch bei langem Haar genügt es, nur die Kopfhaut einzuschäumen, beim Ausspülen des Schaums wird der Rest der Haare gereinigt aber nicht zu sehr entfettet.
Damit das Shampoostück gut trocknen kann, sollte man eine entsprechende Seifenablage oder ein luftdurchlässiges Säckchen zur Aufbewahrung verwenden.
Die festen Alternativen sparen auch auf Reisen Platz im Gepäck und können im Flugzeug problemlos mitgenommen werden. Mittlerweile gibt es zahlreiche weitere feste Alternativen, beispielsweise Conditioner, Rasierseifen oder festes „Duschgel“, so dass sich jede Menge Plastikmüll auch im Bad vermeiden lässt.
In der Ökobilanz der Stiftung Warentest hatten Shampoobars und Shampooseifen im Vergleich zu flüssigen Shampoos die Nase vorn: Ein festes Shampoo ersetzte nach dieser Berechnung zwei Shampooflaschen. Wegen ihres geringeren Volumens benötigen sie weniger Rohstoffe und Energie für die Verpackung und schneiden auch beim Transport besser ab.
Für Umwelt und Haare ist es außerdem besser, kein heißes Wasser und nicht zu viel Shampoo bei der Haarwäsche zu verwenden. Denn der Verbrauch an heißem Wasser war in der Ökobilanz der Stiftung Warentest der wichtigste Klima-Faktor bei Haarewaschen.
Quellen:
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