Das Wichtigste in Kürze:
- Vorsorglich sollten Sie Eisdosen und andere Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff nicht weiter für Lebensmittel verwenden.
- Lebensmittelverpackungen müssen nicht für alle Arten von Lebensmitteln, alle Temperaturbereiche und mehrfachen Gebrauch getestet werden.
- Daher können möglicherweise Schadstoffe bei der Weiterverwendung in Lebensmittel übergehen.
Detaillierte Antwort.
Einweg-Verpackungen sind für das spezielle Lebensmittel und den einmaligen Gebrauch gedacht. Deshalb sind Joghurtbecher, Margarinedosen, Eisboxen oder sonstige Einmal-Verpackungen nicht für die Weiterverwendung z.B. zum Einfrieren oder zum Erwärmen in der Mikrowelle geeignet.
Aus Kunststoffverpackungen können Chemikalien aus der Verpackung in Lebensmittel übergehen. Hersteller von Verpackungen müssen erklären, dass die gesetzlichen Bestimmungen für den Übergang von Chemikalien eingehalten werden. Dazu müssen sie dem Abfüller eine Konformitätserklärung vorlegen – aber nur für einen speziellen Verwendungszweck.
Wenn etwa die Dose zum Verkauf von fettfreien Sorbets bestimmt ist, kann es sein, dass bei fettigen oder heißen Lebensmittel die gesetzlichen Grenzwerte für den Übergang von Chemikalien nicht eingehalten werden. Also sollte man in die Sorbetpackung keinesfalls die fettige, heiße Suppe zum Abkühlen und Einfrieren einfüllen und diese auch nicht zum Auftauen in die Mikrowelle stellen.
Außerdem wurden solche Einmal-Verpackungen nicht für die dauerhafte Nutzung und wiederholtes Spülen hergestellt, so dass wir auch deshalb vorsorglich von der Weiterverwendung abraten. Selbst um Lebensmittel wie Kuchen oder Früchte einzufrieren, empfehlen wir aus Vorsorgegründen eine Weiterverwendung zu vermeiden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Chemikalienübergangs deutlich geringer ist als bei heißer, fettiger Suppe.
Lebensmittel sollten generell möglichst nicht heiß in Kunststoffbehälter gefüllt oder darin erhitzt werden. Fettige Lebensmittel sollten besser in Edelstahl, Glas oder Porzellan aufbewahrt und erhitzt werden, da sie besonders anfällig für den Übergang von Schadstoffen aus Kunststoffgefäßen sind.
Weitere Tipps zum Umgang mit Kunststoffbehältern für Lebensmittel und sinnvolle Alternativen finden Sie in unserer Broschüre "Kunststoffe erkennen und bewerten".
Quellen:
- Informationen zur Konformitätserklärung: http://www.untersuchungsaemter-bw.de
- Studien der Goethe Universität zur Freisetzung von Schadstoffen aus Plastikverpackungen: https://pubs.acs.org
- Plastikverpackungen setzen unter Realbedingungen Chemikalien frei, die in Zellversuchen in vitro toxisch wirken https://pubs.acs.org/doi/full/10.1021/acs.est.1c01103
- Schadstoffe müssen aus Lebensmittelverpackungen verbannt werden.
Dieser Beitrag ist Teil des kostenlosen Angebots "Schadstoffberatung - Sie fragen, wir antworten". Haben Sie auch eine Frage zu Schadstoffen in Haushalt, Kleidung oder einem bestimmten Produkt? Schreiben Sie uns!