Werben die Hersteller zu Recht mit Nachhaltigkeit und ökologischer Verträglichkeit?
Das Wichtigste in Kürze:
- Holz-Kunststoff-Gemische (wood-plastic composite, WPC) werden als Alternativen zu Vollholz-Terassendielen, Zäunen etc. angeboten.
- Die ökologische Bewertung hängt von den Recyclinganteilen im WPC-Material ab und davon, ob diese nach der Nutzung recycelt oder verbrannt werden.
- Terrassendielen aus WPC schnitten in der Ökobilanz besser ab solche als Tropenhölzer und gleichwertig zu solchen aus einheimischem Nadelhölzern.
Detaillierte Antwort:
Das Fraunhofer Institut für Holzforschung und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) formulierten eine ökologische Bewertung für WPC (Wood-Polymer-Composites) als Terrassendielen.
WPC-Terrassendielen wurden
- positiver bewertet als Tropenhölzer
- positiver bewertet als reiner Kunststoff
- gleichwertig bewertet zu einheimischen Nadelholz, sofern die Lebens- bzw. Nutzungsdauer von WPC höher ist
Faktoren, die die WPC-Ökobilanz positiv beeinflussen können:
- Langlebigkeit bzw. lange Nutzungsphase
- hoher Holzanteil aus zertifizierten Quellen
- die Verwendung von WPC-Recyclaten oder Polyethylen (PE)-Recyclaten
Faktoren, die die WPC-Ökobilanz negativ beeinflussen können:
- hoher Polyethylenterephthalat (PET)-Anteil
- kurze Nutzungsdauer
Internes Recycling von Produktionsresten findet teilweise statt, während das Recycling von gebrauchten Terrassendielen aus WPC noch nicht umgesetzt wird, es sei denn, die Hersteller nehmen ihre Produkte zurück und recyceln diese. Das heißt, dass das genutzte WPC in der Regel in die Müllverbrennung geht. Achten Sie auf einen Nachweis, dass das WPC-Material schadstoffarm ist.
Quellen:
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